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An alle Hermaphroditen (Zweigeschlechtlichkeit)


Spermpi

Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)
vor 6 Stunden, schrieb elegance4u:

Kim. Das kann doch ein Mädchenname sein und ein Jungenname. Allerdings weiß ich nicht, ob man da noch einen 2. Namen braucht, der das Geschlecht zuordnet. ( wobei dies ja  sicher die kleinsten Sorgen sind, die man, wenn das eigene Kind betroffen ist, hat)

 

Zum Thema: denke, dass hier vermutlich niemand ist und sollte hier jemand sein, würde ich mich an der Stelle nicht in diesem Forum dazu äußern.

Ich kann die Neugier des TEs verstehen und möchte dem TE nicht unterstellen, dass er seine Phantasien füttern möchte oder sich an dem Anderssein der Menschen ergötzt. Also bitte nicht falsch verstehen! Das folgende meine ich ganz allgemein: 

 Aber wäre ich ein solcher Mensch hätte ich Sorge, wenn ich mich hier offenbare, dass Menschen mit meinem Schicksal irgendwelche Wichsgedanken stillen wollen und würde mich auch etwas vorgeführt fühlen. ( wie ganz  früher die "berühmte dreibrüstige Frau auf dem Jahrmarkt").

 

Meine Tochter heisst Kim und ich musste ein geschlechtsspezifischen Namen noch nehmen was ich sehr doof fand 

bearbeitet von wauwau79
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Geschrieben (bearbeitet)

Ich bin kein Hermaphrodit oder Intersexueller, habe nur die männlichen Geschlechtsorgane, aber nenne mich eine "infantile Persönlichkeit", bin also - durchaus nicht nur als facon de parler - Kind geblieben, habe keine eindeutig männlich oder weibliche Identität, sondern switche und floate zwischen den drei Polen Mann, Frau und Kind herum und auch meine Sexualität ist mal so und mal so. Teilweise kann das von mir bewußt gesteuert werden, teilweise geschehen diese Veränderungen dadurch, daß ich in bestimmten Situationen in geschlechtsspezifischer Weise "in Anspruch genommen werde". Das geschieht unbewußt. Da ich den größten Teil meines Lebens "als Mann" verbracht habe, ist "Mann" auch immer noch recht dominant in meinem "Sozialcharakter". Aber es ging hier ja speziell um den Orgasmus:

Auch meine Orgasmen sind sehr unterschiedlich. Da gibt es einerseits den typisch männlichen, knackig-kurzen Orgasmus, der nur einige Sekunden, manchmal nur Sekundenbruchteile anhält, aber dann gibt es auch noch sehr lange, multiple Orgasmen, die sich u.U. über eine Stunde hinziehen können - wenn ich es zulasse. Den ersten dieser sehr langen Orgasmen, der etwa 1/2 h gedauert hatte, habe ich 2010 erlebt und mich damals sogar geängstigt. Das war kurz vor dem Zusammenbruch meines "falschen Selbst" gewesen, eben jener männlichen Identität, die auf mich "obendrauf gepfropft" gewesen war. Die Transsexuellen hier wissen wohl, was ich meine. Zumindest einige von ihnen haben ja auch einen erheblichen Teil ihres Lebens mit einer solchen "falschen Identität" gelebt. Inzwischen habe ich auch gelegentlich "trockene" Orgasmen ohne Ejakulation.

Kann man diese multiplen Langzeitorgasmen weiblich nennen ? Ich glaube ja. Für mich als Hobbyanalytiker sind "Mann" und "Frau" ohnehin psychische Tatbestände, die von der Anatomie unabhängig sind und auch das spezifisch männliche oder weibliche Orgasmus-Erleben sind für mich im wesentlichen psychisch bedingt. Natürlich kann man mit einem männlichen Urogenitalapparat keinen vaginalen Orgasmus haben und mit weiblichem Urogenitalapparat keinen Prostata-Orgasmus (den ich auch noch nie hatte). An welchem peripheren Nervenzentrum der Orgasmus ausgelöst wird, halte ich aber für nicht so wichtig. Ein Orgasmus ist stets eine schlagartig einsetzende Entspannung, die das gesammte Nervensystem umfasst, das zuvor - bei der sexuellen "Aufgeilung" angespannt worden ist. Psychisch bedeutet der Orgasmus eine Abfuhr eines Quantums an Libido, die ansonsten im System der "Libidoökonomie" nicht abgeführt werden kann. Dieses Quantum ist um so größer, je länger und intensiver der Orgasmus ist.

Was ich aber auch im Rahmen meiner Psychotherapie seit ca. 1 Jahr erlebe: "endogene Entladungen", wie sie aus der Physiotherapie wohlbekannt sind. Diese Entladungen machen sich bei mir durch Zuckungen aus dem Schulterbereich bemerkbar, die auch sehr lange anhalten können - die längste dieser Entladungen hat ca. 5 h angedauert. Ich empfinde diese Entladungen als Orgasmus-ähnlich und vermute, daß bei meinen Langzeitorgasmen solche "endogenen Entladungen", solche Auflösung innerpsychischer Spannungen, durch den somatischen Orgasmus ausgelöst werden und sich an die somatische Blitzentspannung "anhängen". Ein Indiz dafür ist es, daß es bei meinen Langzeitorgasmen gelegentlich eine Pause gibt: der erste Teil findet unmittelbar bei der Ejakulation statt, dauert bis zu etwa 2 min, dann kommt eben diese Pause und dann setzt der zweite Teil ein, der wesentlich länger andauern kann.

Das ist auch vom psychoanalytischen Strukturmodell Freuds her schlüssig: die Psyche besteht nach diesem Modell aus 3 "Instanzen": dem "Es" als Sitz der Triebe (Liebes- und Todestrieb in ihrer jeweils individuellen Ausgestaltung), dem "Über-Ich" als Sitz unser Gefühle und unseres Gewissens und dem "Ich" als Sitz unseres Bewußtseins, dessen Hauptaufgabe die Abwicklung des Verkehrs zwischen den übrigen psychischen Instanzen und der Aussenwelt einerseits und die Moderation zwischen den innerpsychischen Instanzen andererseits ist. Es ist das Gewissen, auf das es hier ankommt, das u.a. auch eine mehr oder weniger starke Sexualhemmung enthält. Dieses Gewissen wird - mit dem gesamten Über-Ich - beim Sex zurückgedrängt, das Schwergewicht der Persönlichkeit verschiebt sich in Richtung Ich und Es - wir werden "triebhaft" oder gar "zum Tier" beim Sex. Beim Orgasmus, wenn die Entspannung einsetzt, kehrt jedoch das Über-Ich in seine ursprüngliche dominante Position zurück - und genau dies geschieht bei Männern viel heftiger und wuchtiger, weil das männliche Über-Ich im Regelfall viel ausgeprägter, stärker ist, als das Weibliche. Ich vermute (!) daher, daß es diese jähe und rasch einsetztende Rückkehr des Über-Ichs mit seiner Sexualhemmung ist, die eine weitere Abfuhr von Libido bei Männern im Regelfall verhindert, den männlichen Orgasmus abkürzt, während das regelmässig schwächere Über-Ich der Frau weniger rasch und effektiv in seine Machtposition einrückt, so daß bei Frauen eine weitaus stärkere Libidoabfuhr für einen längeren Zeitraum möglich bleibt. Ich möchte aber nochmals unterstreichen, daß diese Unterschiede rein psychischer Natur sind und von der Anatomie nicht wesentlich beeinflußt werden. Es kommt für diesen Unterschied also nicht darauf an, ob jemand einen biologisch männlichen oder weiblichen Genitalapparat hat (oder hatte), sondern auf sein psychisches Geschlecht, den "gender" oder wie man das auch nennen will.

Man kann vielleicht das Bild eines Flüssigkeitsstroms ein einem Rohr bemühen, der gegen ein Überdruckventil andrückt, das von einer Feder gesteuert ist. Je stärker die Feder, um so stärker muß der Flüssigkeitsdruck sein, um das Ventil zu öffnen. Nimmt der Flüssigkeitsdruck daraufhin ab, so schließt das Ventil auch schnell wieder. Ist das Ventil jedoch schwächer, dann bleibt es auch nach dem ersten Druckabfall noch für eine längere Zeit geöffnet.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
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