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Polyamorie


Vergangenheit-77

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Also anstrengend is es grundsätzlich für den Mann, mal ganz von den Finanziellen Belastungen ab zu sehen (ausgehen, Geburtstag, Weihnachten etc) .... Für die Frauen is es eher eine "Entlastung". Aber an sich hat der Mann auch viele Vorteile... Er kann verschiedene Neigungen eventuell ausleben, hat unterschiedliche Charaktere, zb mit der einen teilt er den Humor, mit der anderen kann er einige Hobbys teilen...Glaube Spannungen lassen sich leichter lösen,vielleicht kommen auch weniger Konflikte auf. An sich finde ich das gar nicht verkehrt.
Geschrieben
Ich persönlich bin monogam veranlagt, ich finde Sex nur mit einem Mann erregend genug 😊
Geschrieben
vor 9 Minuten, schrieb twentyfourseven:

Also anstrengend is es grundsätzlich für den Mann, mal ganz von den Finanziellen Belastungen ab zu sehen (ausgehen, Geburtstag, Weihnachten etc) .... Für die Frauen is es eher eine "Entlastung". Aber an sich hat der Mann auch viele Vorteile... Er kann verschiedene Neigungen eventuell ausleben, hat unterschiedliche Charaktere, zb mit der einen teilt er den Humor, mit der anderen kann er einige Hobbys teilen...Glaube Spannungen lassen sich leichter lösen,vielleicht kommen auch weniger Konflikte auf. An sich finde ich das gar nicht verkehrt.

Warum muss es in der Konstellation nur einen Mann mit mehreren Frauen geben?

Geschrieben
Also ich bin monogam Ich würde meine Partnerin nicht teilen oder zuschauen. Ok vieleicht langweilig. Ich kann mich nur gehen lassen in einer festen Beziehung. Ich hatte auch schon ons oder poppbeziehung. Natürlichuss meine Partnerin auch so veranlagt sein glaube das wäre für mich ein Trennung Grund oder für sie. Also und mir wäre es zu anstängend. Also so ab 5 frauen😂😂
Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb Tigger1005:

Warum muss es in der Konstellation nur einen Mann mit mehreren Frauen geben?

Muss es gar nicht 

Geschrieben
Also mit den Damen hier ginge das eh nicht, Hier würde eine der anderen nen Auge aushacken (sieht man ja an den Kommentaren und vielen Zitaten immer wieder,wie sie sich untereinander teilweise verstehen (ich habe recht-nein ich habe recht-nein meine Meinung zählt) ;-)))))))))))))))))))))))))))))))
Geschrieben

Ich möchte darauf hinweisen, daß "Polyamory" nicht mit "Polygamie" zu verwechseln ist. Polygamie heißt, daß mehr als zwei Menschen eine einzige, einheitliche sexuelle Beziehung, zumeist auch als Wohn- und Lebensgemeinschaft  miteinander führen, die dann aber als solche regelmässig wohl exklusiv ist. Polyamory dagegen heißt, das Menschen mehrere, grundsätzlich voneinander unabhängige Beziehungen führen, die eben nicht exklusiv sind, aber von allen Beteiligten gutgeheißen und unterstützt werden. Es sind da sehr viele unterschiedliche Strukturen möglich, die aber auch - im Gegensatz zur Polygamie - dynamisch sind. Dh es können innerhalb einer Struktur neue Beziehungen entstehen, alte aufgelöst werden, Partner ausscheiden oder dazukommen. Auch Paare können "als solche" Partner in einer polyamourösen Struktur sein.

Ich habe selbst 2 x im Leben eine solche Struktur erlebt - 93-95 mit je zwei weiteren Männern und Frauen und 2000 mit drei Frauen, die jedoch nur etwa ein halbes Jahr hielt.

Das erstaunliche für mich selbst war aber eben gerade, wieviel einfacher das Liebesleben und der Beziehungsalltag in diesen Strukturen gegenüber der üblichen Paarbeziehung ist, die ja bekanntlich auch ihre Tücken hat. Eben diese "Rosenkriege" der Paarbeziehungen kommen in polyamourösen Strukturen nicht vor, weil die regelmässigen Ursachen dieser Rosenkriege wegfallen: der Zwang zur monogamen "Treue" einerseits und andererseits verteilen sich die notorischen Projektionen und bleiben deswegen unterhalb des "trigger-levels". Letzteres ist wenig bekannt, aber hochwichtig und für mich selbst das Salz in der polyamourösen Suppe. In Paarbeziehungen, va den heterosexuellen Paarbeziehungen projizieren beide Partner regelmässig unerledigte Konflikte aus ihrem eigenen Ödipus-Konflikt hinein und wollen sie - unbewußt - in der neuen Beziehung austragen. Genau das ist die regelmässige Ursache für das doch oftmals merkwürdig destruktive Beziehungsverhalten: "wie aus dem Nichts" entstehen ernste Streiterein, Mücken werden zu Elephanten. Homosexuelle Paarbeziehungen leiden weniger hierunter - sie haben aber auch ihre eigenen Tücken.

Polyamory unterscheidet sich aber auch von der Promiskuität, bei denen emotionale "Verwicklungen" gerade unerwünscht sind, es um reinen, schieren Sex auf allenfalls freundschaftlicher Ebene geht. Bei Polyamory ist dieses emotionale Engagement, die Liebe der Partner zueinander, gerade das Konstitutive. Etwas vereinfacht gesagt heißt Liebe: Hilfe und Zuwendung geben und nehmen. In Paarbeziehungen stellt sich dabei oftmals das Problem, daß oftmals einer der Partner gerade Hilfe und Zuwendung braucht, wenn der andere sie gerade nicht oder nicht in hinreichendem Maße geben kann - in polyamourösen Strukturen (aber auch in polygamen Familien) ist dagegen immer einer da, meist mehrere, die Hilfe und Zuwendung geben können, wenn sie von irgendjemandem in der Struktur gebraucht werden.

Polyamory ist zwar ein relativ neues Wort - aber diese Beziehungsform ist es nicht. Früher, als alles besser war, waren solche Strukturen sogar relativ häufig, weil die Ehe eine primär ökonomische Geschichte, Liebesheiraten sehr selten waren. Man nahm sie deswegen zwar ökonomisch, aber emotional-sexuell nicht sonderlich ernst, wobei man freilich zugestehen muß, daß Frauen insofern oft benachteiligt waren wie ganz allgemein in den patriarchalischen Zeiten. Aber ein schönes Beispiel für so eine polyamouröse Lebensweise scheinen mir die Metternichs gewesen zu sein, wie sie aus der Metternich-Biographie von Alan Palmer sehr schön durchschimmert. Beide Metternichs unterhielten über den größten Teil ihres Lebens "Affairen" zu anderen Männern und Frauen - und korrespondierten sogar hierüber.

Erst durch die Reformation und durch die "viktorianische Prüderie" hat man sie als emotionale Beziehung "ernst genommen" und ich glaube nicht, daß dies der Ehe gut getan hat, sehe heute eher darin eine Ursache für ihren Niedergang. Sie ist eben auch an den Emotionen und sexuellen Bedürfnissen zerbrochen, die man ihn ihr einsperren wollte, aber doch nicht konnte.

Geschrieben
Viele Kommentare hier gehen davon aus das es bei Polyamorie hauptsächlich um Sex mit mehreren gleichzeitig geht. Das ist völlig falsch. Es handelt sich um echte Liebesbeziehungen mit mehreren Partnern, die Sex zwar einschließen, aber auch alles andere was eine Partnerschaft mit sich bringt. Polyamorie ist seit ein paar Jahren gerade bei Jüngeren einen Option für neue Formen der Beziehung und des Zusammenlebens.Es finde es sehr interessant, da in meinem Herz auch schon immer Plat für mehr als einen Menschen ist. Das Problem in vielen Beziehungen ist auch ein absoluter Liebesanspruch der ewig wären soll. Das ist sehr schwierig , zumal wir immer älter werden und dadurch immer länger zusammenleben.Die völlige Konzentration auf nur einen Menschen kann gut funktionieren, sie kann aber Menschen auch überfordern bzw es kann zu Krisen kommen,weil der Partner Interessen, Vorlieben etc nicht teilt.Ich könnte auch mehr als einen lieben.
Geschrieben
Viele Kommentatoren verwechseln hier Promiskuität mit Polyamorie. Mal googeln.
Geschrieben
Das geht nur wenn man nicht allzu beschäftigt ist ist, der Kopf ziemlich frei ist. Ich hab nicht mal Gedanken frei für eine Frau 😁
Geschrieben

Das ist durchaus nicht meine Erfahrung. Meine beiden polyamourösen Strukturen fanden statt zur Zeit meiner höchsten beruflichen Beanspruchungen - ich glaube, ohne die erste dieser beiden Strukturen hätte ich mein 2. Staatsexamen nicht bestanden.

Das Paradox verdient, erneut hervorgehoben zu werden: Polyamory "funzt" wesentlich leichter, als eine Paarbeziehung. Jede Beziehung bedeutet einen Verlust von Freiheit und Kraft, aber eine gute Beziehung gibt andererseits "unterm Strich" mehr Kraft und Freiheit, als sie nimmt. Und Polyamory ist m.E. insofern die effektivste Beziehungsform, weil sie "bauartbedingt" und unabhängig von den Persönlichkeiten, die an ihr beteiligt sind, sehr viel gibt, aber nur sehr wenig nimmt. Leider ist es noch viel schwieriger, polyamouröse Leute zusammenzufinden, als einen Partner für eine Paarbeziehung.

Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb Der_Versuch17:

Bin gerade bei YouTube auf eine Doku gestoßen "Leben mit mehreren Partnern: Polyamorie" War sehr interessant und wusste gar nicht das es sowas gibt. Was haltet ihr davon? Also wenn ihr mich fragt, fände ich das sehr anstrengend.

Viele verstehen ja gar nicht, was Polyamorie wirklich ist, denn das ist nicht nur Rudelbumsen. Polyamorie kann funktionieren, tut es wahrscheinlich in vielen Fällen aber nicht auf Dauer. 

"Liebe" ist in dem Zusammenhang übrigens nicht die übliche, besitzergreifende Liebe, sondern etwas anderes, eine universelle Liebe zum Menschen. Die klassische Partnerschaft ist ja nicht selten eher eine Zweckgemeinschaft, die neben Sex auch ein sicheres und gesellschaftskonformes Zuhause bietet. Da ist Sex oft gar nicht das zentrale Element.

Eine polyamore Liebesbeziehung zu anstrengend? Also meist beschweren sich die Männer ja, dass die Frau nicht genug Sex will. Aber abgesehen davon ist es doch gar nicht notwendig, dass ein Mann mehrere Frauen beglückt. Gerade in polyamoren Liebesbeziehungen kann ein bisschen Bisexualität nicht schaden. Wenn der Mann (oder die Männer) gerade nicht kann, dann müssen die Frauen sich eben untereinander vergnügen. Umgekehrt, wenn die Männer geil sind und die Frauen keine Lust haben, müssen sie eben warten oder sich was anderes einfallen lassen. Und sowieso spricht ja auch gar nichts dagegen, dass sich alle Beteiligten gleichzeitig untereinander vergnügen. 

Im Prinzip könnte ich mir Polyamorie vorstellen, sehe aber kaum die Chance, die passenden Menschen dafür zu finden. Dass Polyamorie gerade in Mode ist, macht es sicherlich nicht einfacher, eher schwerer. 

Geschrieben
Ich finde man braucht keine beziehung wenn man eh mit jeden bz mehreren sex haben will Das es ne andere Art von beziehung ist das ist nur schön reden.. Es geht nur darum mit vielen sex zu haben das hat nix mit Liebe zutun
Geschrieben

Ist halt auch nur eine Form von L(i)ebensgemeinschaft, die sich real ähnlich vielfältig gestalten kann, wie monoamore Gemeinschaften.

Für mich ist es kein (Glaubens-)Ziel, jedoch eine wünschenswerte und lebbare Möglichkeit.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 57 Minuten, schrieb Mario_Hahner:

..."Liebe" ist in dem Zusammenhang übrigens nicht die übliche, besitzergreifende Liebe, sondern etwas anderes, eine universelle Liebe zum Menschen. Die klassische Partnerschaft ist ja nicht selten eher eine Zweckgemeinschaft, die neben Sex auch ein sicheres und gesellschaftskonformes Zuhause bietet. Da ist Sex oft gar nicht das zentrale Element.

"Universelle Liebe zum Menschen"... demnach wären alle polyamorösen dann Philantrophen? Ich glaube nicht. Nach meiner Vorstellung gibt es eine ganz persönliche und ggf. tiefe Liebe zu mindestens zwei Menschen in einer Gruppe. Die anderen mag man im besten Fall.

 

vor 57 Minuten, schrieb Mario_Hahner:

Eine polyamore Liebesbeziehung zu anstrengend? Also meist beschweren sich die Männer ja, dass die Frau nicht genug Sex will. Aber abgesehen davon ist es doch gar nicht notwendig, dass ein Mann mehrere Frauen beglückt. Gerade in polyamoren Liebesbeziehungen kann ein bisschen Bisexualität nicht schaden. Wenn der Mann (oder die Männer) gerade nicht kann, dann müssen die Frauen sich eben untereinander vergnügen. Umgekehrt, wenn die Männer geil sind und die Frauen keine Lust haben, müssen sie eben warten oder sich was anderes einfallen lassen. Und sowieso spricht ja auch gar nichts dagegen, dass sich alle Beteiligten gleichzeitig untereinander vergnügen.

Möglich ist sicher vieles, aber hier gehen wohl gerade deiner Fantasie die Gäule durch. Niemand muss sich mit irgendjemandem vergnügen. Bisexualität betrachte ich auch immer als eine Bereicherung, wenn jedoch aus der Poly-Gruppe niemand meinem Schema enstspricht, passiert da auch nix.

Polyamorie ist gerade in Mode? Wo nimmst du das denn her?

 

vor 44 Minuten, schrieb RoterDrache46:

Ich finde man braucht keine beziehung wenn man eh mit jeden bz mehreren sex haben will Das es ne andere Art von beziehung ist das ist nur schön reden.. Es geht nur darum mit vielen sex zu haben das hat nix mit Liebe zutun

Du hast offensichtlich nichts verstanden, macht aber nix :coffee_happy:

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
verschluckte Buchstaben angehängt
Geschrieben

Die vielgenannten "Beziehungen" zwischen Menschen werden für meinen Geschmack viel zu oft auf stattfindende oder eben nicht stattfindende Sexualität reduziert.
Zuerst sollten Trennschärfen zwischen den Begrifflichkeiten hergestellt werden (Dank an nikiLE), damit ein Mindestmaß an Nachvollziehbarkeit herrscht…  Allerdings bedeutet polygam für mich beispielsweise in erster Linie die Unterhaltung von Sexualkontakten mit mehreren Personen. Gefühle sind unbestritten auch dabei ein Thema. Doch halten sie sich thematisch in Grenzen, weil man sich eben nicht für das Wohlergehen der anderen Person (außer sexuell) verantwortlich fühlt.
Polyamorie deute ich im Kontext als die Unterhaltung mehrerer Partnerschaften mit all den dazugehörigen Verantwortungen und Aufgaben, emotionalen Bindungen und Zugehörigkeitsgefühlen – automatisch polygam, durch die Anwesenheit mehrerer Partner. Das heißt, ich kann polygam leben, ohne polyamor zu sein; aber nicht polyamor leben, ohne polygam zu sein. Keiner sagt, dass soetwas einfach wäre, gehen doch die resultierenden Konflikte weit über nichtwiederverschlossene Zahnpastatuben hinaus - welche vermutlich mehr Leuten zum Ende ihrer auf einmal nicht mehr perfekten Zweierbeziehung verhelfen, als ich glauben möchte. Eine Partnerschaft haben, sie führen bedeutet mehr, als sich geil finden. Wenn das für mehr als zwei/drei Jahre so bleibt: Gratulation. Wenn nicht… Grämt euch nicht. Evolutionsbiologisch war das nie anders vorgesehen. Anders sieht es da mit tiefen Verbundenheitsgefühlen wie der Liebe aus. Diese entsteht und wächst. Nährt sich durch Vertrauen und Mitgefühl. Fußt auf Wahrheit, Verlässlichkeit und Gewissheit. Zeugt von Sicherheit, Selbstbewußtsein und schafft Selbstsicherheit.
Nicht Teilen können? Nicht Teilen wollen? Wie bitte? Wer teilt denn seinen geliebten Menschen nicht jeden Tag mit anderen? Mit Arbeitskollegen.. mit den Leuten aus dem Sportclub.. Mit den Angelfreunden, der Shoppingbegleitung…  
Es käme doch keiner auf die Idee zu sagen, der Partner dürfe nich zu seinen Eisenbahnfreunden, weil die Gefahr bestehe, die eigene Beziehung kaputt zu machen – wobei gerade unter den Pufferküssern viele die Geduld ihrer Partner über die Maßen zu strapazieren verstehen…
Also woher kommt die Eifersucht?
Ist sie am Ende nicht doch ein Sammelbegriff für so unangenehme Gefühle wie Unzulänglichkeit, Neid, angestacheltes Ungerechtigkeitsempfinden, Besitzverlustangst, Angst vor Zurückweisung… Angst etwas zu verpassen?
Sie rührt daher, dass wir alle gelernt haben, mit nur einem einzigen anderen Menschen das wahre ehrliche Glück, die sexuelle Offenbarung erleben zu dürfen. Wenn irgendwo der Schuh zwickt, wird ausgetauscht. Aber mal ganz ehrlich, wer jagt noch hinter dem gleichen Zeug her, was mit 20 als attraktiv und erstrebenswert galt? Jeder verändert sich im Laufe der Zeit, lernt und erfährt Neues, Anderes. Das bereichert.  
Wenn ich Polyamorie höre stellen sich mir ganz andere Fragen, nämlich eher die der gerechten Zeitverteilung, danach, was passiert, wenn mal was passiert und eigentlich nur „Familienangehörige" dann ans Krankenbett gelassen werden; wie wird das Sorgerecht geregelt, usw. usf.
Um so zu leben, muß jeder Teilnehmer verstanden haben, dass Reden bis zum Erbrechen immer wieder dazugehört. Verständnis, Mitfreude und Mitgefühl unerläßlich sind. Räumliche Nähe ist da sehr von Vorteil, nicht umsonst organisierten sich viele ich Kommunen – doch beim Zusammenleben vieler unterschiedlicher Charaktere entstanden schon wieder neue Konflikte…  
Also bitte nicht falsch verstehen Offene Beziehung und Polyamorie sind Beispiele für mal mehr, mal weniger lockere offene Partnerschaften. Dennoch Bindungsfest und stetig, auf Dauer ausgelegt. Genau wie die geschlossene exklusive Zweierbeziehung (in der Regel monogam).
 

Geschrieben

Trennschärfe ist ein gutes Stichwort.

vor einer Stunde, schrieb philophilia:

…  Allerdings bedeutet polygam für mich beispielsweise in erster Linie die Unterhaltung von Sexualkontakten mit mehreren Personen. Gefühle sind unbestritten auch dabei ein Thema. Doch halten sie sich thematisch in Grenzen, weil man sich eben nicht für das Wohlergehen der anderen Person (außer sexuell) verantwortlich fühlt....

Polygamie = Vielehe (Vielweiberei/Vielmännerei) Also grundsätzlich eine Person steht im festen Verhältnis zu mehreren andersgeschlechtlichen Personen (weitere Unterformen mal weggelassen).

Die Beschreibung in diesem Absatz enpfinde ich eher als promuskuitiv. Sex ohne weitere Verpflichtung und somit das, was hier doch sehr häufig gesucht wird.

 

vor einer Stunde, schrieb philophilia:

...Nicht Teilen können? Nicht Teilen wollen? Wie bitte? Wer teilt denn seinen geliebten Menschen nicht jeden Tag mit anderen? Mit Arbeitskollegen.. mit den Leuten aus dem Sportclub.. Mit den Angelfreunden, der Shoppingbegleitung…  
Es käme doch keiner auf die Idee zu sagen, der Partner dürfe nich zu seinen Eisenbahnfreunden, weil die Gefahr bestehe, die eigene Beziehung kaputt zu machen – wobei gerade unter den Pufferküssern viele die Geduld ihrer Partner über die Maßen zu strapazieren verstehen…
Also woher kommt die Eifersucht?
Ist sie am Ende nicht doch ein Sammelbegriff für so unangenehme Gefühle wie Unzulänglichkeit, Neid, angestacheltes Ungerechtigkeitsempfinden, Besitzverlustangst, Angst vor Zurückweisung… Angst etwas zu verpassen?
Sie rührt daher, dass wir alle gelernt haben, mit nur einem einzigen anderen Menschen das wahre ehrliche Glück, die sexuelle Offenbarung erleben zu dürfen.

Mal abgesehen davon, dass in vielen monogamen Partnerschaften die Eheleute nicht jeder ein separates Hobby haben, wenn denn überhaupt eines... ist diese Art des Teilens i.d.R. nicht der Grund für Eifersucht. (Was sind übrigens Pufferküsser?)

Monoamore Menschen möchten nicht, dass der Partner die körperliche Nähe und Zuwendung, die vereinbarungsgemäß nur für einen selbst bestimmt sind, teilt.

M.M.n. kann man nur polyamor leben, wenn man zum teilen bereit und weitestgehend eifersuchtsfrei ist.

 

vor einer Stunde, schrieb philophilia:

Wenn ich Polyamorie höre stellen sich mir ganz andere Fragen, nämlich eher die der gerechten Zeitverteilung, danach, was passiert, wenn mal was passiert und eigentlich nur „Familienangehörige" dann ans Krankenbett gelassen werden; wie wird das Sorgerecht geregelt, usw. usf.
Um so zu leben, muß jeder Teilnehmer verstanden haben, dass Reden bis zum Erbrechen immer wieder dazugehört. Verständnis, Mitfreude und Mitgefühl unerläßlich sind. Räumliche Nähe ist da sehr von Vorteil, nicht umsonst organisierten sich viele ich Kommunen – doch beim Zusammenleben vieler unterschiedlicher Charaktere entstanden schon wieder neue Konflikte…  
Also bitte nicht falsch verstehen Offene Beziehung und Polyamorie sind Beispiele für mal mehr, mal weniger lockere offene Partnerschaften. Dennoch Bindungsfest und stetig, auf Dauer ausgelegt. Genau wie die geschlossene exklusive Zweierbeziehung (in der Regel monogam).
 

Vieles kann problematisch werden... Gerechte Zeitverteilung... wird nicht nach Stundenplan klappen und sicher variieren.

Kommunen sind ja nur eine Möglichkeit, man kann auch zusammen in einer großen Wohnung bzw. Haus leben oder jeder der Beteiligten lebt in einer eigenen Wohnung usw. Letzteres würde ich z.B. favorisieren.

 

Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb Bicolour:

Kommunen sind ja nur eine Möglichkeit, man kann auch zusammen in einer großen Wohnung bzw. Haus leben oder jeder der Beteiligten lebt in einer eigenen Wohnung usw. Letzteres würde ich z.B. favorisieren.

Deswegen schrieb ich darüber in der Vergangenheitsform. Mir ist absolut bewußt, dass neue LebensraumKonzepte für neue Arten, eine Beziehung zu führen entstehen werden und schon entstanden sind.

Lediglich die Reduktion auf Sexualität innerhalb dieses Themas wollte ich vermeiden.

Polyamorie ist ein sehr weites Feld, über dass man stundenlang debattieren könnte, ohne alles Relevante angesprochen zu haben...

Deswegen meine Bitte: der Text beansprucht keineswegs, für vollständig gehalten zu werden. Allein Ansätze sollten geboten werden, seine Gedanken auch in andere Richtungen fließen zu lassen...

..vielen dann im Übrigen für die ergänzenden Worte..

Geschrieben
vor 9 Minuten, schrieb philophilia:

Polyamorie ist ein sehr weites Feld, über dass man stundenlang debattieren könnte, ohne alles Relevante angesprochen zu haben...

:thumbsup:

Jepp, die Welt ist bunt und jeder kann sich das heraussuchen, was ihm am besten entspricht. Wenn jetzt noch jeder jeden sein ließe, was dieser gern wäre...

Geschrieben (bearbeitet)

Noch ein paar Marginalien:

1) Mit den Alten Römern unterscheide ich 2 Arten von Liebe: "Amor" und "Caritas". Amor ist egoistisch, besitzergreifend, will gerade die Exklusivität, die umfassende Verfügungsmacht - "Eigentum" am Liebesobjekt (die Nähe zu D/s-Beziehungen ist durchaus nicht zufällig). Caritas ist dagegen prinzipiell altruistisch und heißt schon dem Wortsinn nach "Sorge": der caritativ Liebende sorgt sich um das Behagen und (!) Wohlergehen seines Liebesobjektes in dem Maße, wie er sich um das eigene Behagen und Wohlergehen sorgt. (Diese Definition stammt von einem russischen Psychologen, dessen unaussprechlichen Namen ich schon lange vergessen habe.) Eine ideale Liebesbeziehung dürfte also eine beiseitig caritative Liebe sein. Eine solche caritative Liebe ist auch von der Sexualität völlig unabhängig.

2) Polyamouröse Strukturen sind offen auch in dem Sinne, daß es keineswegs zwischen allen, die an einer solchen Struktur teilhaben, Beziehungen geben muß. Es kann Teilhaber geben, die nur zu einem einzigen anderen eine solche Beziehung haben, aber dessen weitere Beziehungen gutheißt und unterstützt. Die Teilhaber an einer solchen Struktur müssen sich daher auch keineswegs sämtlich persönlich kennen. Eine solche Struktur ist auch keine wie auch immer geartete Familie oder verfasste Gruppe mit Leitungs- und Entscheidungsstrukturen, sondern chaotisch. Insofern besteht also keinerlei rechtlicher Regelungsbedarf. Aus einer polyamourösen Struktur kann jedoch eine verfasste polygame Struktur hervorgehen, in der es dann einen solchen Regelungsbedarf durchaus gibt.

3) Die Beschränkung der Polygamie auf diejenigen Fallgruppen, in denen eine einzelne Frau mehrere Männer hat (was mir kulturhistorisch nur aus einer indigenen Kultur im Himalya bekannt ist) oder häufiger: ein einzelner Mann mehrere Frauen (Islam, Mormonen usw.) hat, halte ich nicht für sinnvoll. Auch drei (oder mehr) Männer können in einer Polygamie zusammenleben, ebenso wie drei (oder mehr Frauen) und ausserdem weise ich im eigenen Interesse darauf hin, daß es auch noch andere "Identitäten" gibt, als Männer und Frauen.

4) Rechtliche Instrumentarien zur Verfassung und Organisation eines polygamen Zusammenlebens und -wirtschaftens sind in sehr weitem Maße heute schon vorhanden - man muß sich halt rechtskundig beraten lassen. Diese Möglichkeiten finden ihre Grenzen am öffentlichen Recht und v.a. dem Sozialrecht. Auch das Familien- und Erbrecht entzieht sich weiten, sehr wichtigen Teilen zB dem Sorgerecht, einer privatrechtlichen Regelung. Das Rechtssystem ist insofern auf die Ehe fixiert und, was Verwandtschaftsbeziehungen anbelangt, auf die biologisch-genetische Abstammung. "Kammer mache nix - mussmer gugge zu." Darüber jedoch hier eine Debatte führen zu wollen, halte ich für reichlich sinnfrei. "Soweit simmer noch lange nicht."

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben
Ich fände den Gedanken anstrengend - wo seine Zunge gerade war ;-)))
Geschrieben (bearbeitet)

Auf die Gefahr hin, daß mir die leidenschaftlichen Verfasser von Jammerthreads und galligen "Beiträgen" mal wieder vorwerfen, ich würde mich doch nur aufspielen und selbst beweihräuchern wollen, möchte ich kurz die erste meiner beiden erlebten polyamourösen Strukturen skizzieren:

Mit Frau A hatte ich 1991/92 meine erste - monogam heterosexuelle - Beziehung überhaupt gehabt. Ich war Spätzünder gewesen, damals 25. Frau A war damals 40, "glücklich geschieden" und hatte zwei Kinder, die kurz hintereinander volljährig wurden seinerzeit. Sie lebten im Haus von Frau A. Diese Beziehung war von Frau A beendet worden und auf ihre immer wiederholten Angebote, freundschaftlichen Kontakt zu halten, ging ich - schmollend - nicht ein, bis ich im Sommer 93 eine Beziehung mit Frau B begonnen hatte. Frau B war etwa gleichaltrig zu mir und fast gleichzeitig mit mir 1992  Assistentin an der Uni geworden. Ich bin ja Jurist, Frau B war von einer anderen Fakultät, wo ich jedoch einen Lehrauftrag hatte. So lernten wir uns kennen. Frau B war "Di-Mi-Do", hatte ihren privaten Lebensmittelpunkt, zu dem auch ihre Ehe gehörte, ca. 300 km weiter weg und kam nur Dienstags bis Donnerstags an ihre Arbeitsstätte. Sowas ist im akademischen Bereich durchaus üblich, da die Assistentenstellen ja in der BRD zumeist befristet sind und Wissenschaftler ohnehin meist lieber am häuslichen Schreibtisch arbeiten. Frau B war bisexuell - bei ihr und mit ihr erlebte ich mein bisexuelles coming-out, das dann auch an einem "Baggersee" in der Nähe der Uni "real" wurde - mit freundlicher, liebevoller Unterstützung von Frau B. Als dann einmal wieder eine Grußkarte von Frau A bei mir eintrudelte, nahm ich gerne wieder Kontakt zu ihr auf. Wir kochten mal wieder zusammen - ich weiß es noch, es gab gegrillte Doraden - verbrachten einen fröhlichen Abend in der Küche und eine kuschelige Petting-Nacht in ihrem Bett.

Frau A hatte wieder eine neue Beziehung - Herrn A, der etwa gleichaltrig zu mir war (heute würde man Frau A vielleicht "cougar" nennen)  und den ich dann auch alsbald kennenlernte. Herr A  beäugte es zunächst mit einigem Mißtrauen, daß seine Freundin wieder so innigen Kontakt zu ihrem "Ex" aufgenommen hatte, doch wir verstanden uns bald sehr gut, zumal ich auch über meine Beziehung zu Frau B und meine schwulen Aktivitäten auch ihm gegenüber sehr freimütig berichtet habe.

Auch Herrn B lernte ich alsbald kennen - ich besuchte die Eheleute B in ihrer Stadt einige Male, einen meiner Geburtstage feierte ich mit den Eheleuten B in ihrer Stadt, fuhrt dann aber nachts immer wieder nachhause.

Frau B und ich verbrachten die Dienstag- und Mittwochabende zusammen, trafen uns auch öfters in unseren Büros - unsere Beziehung war sehr intellektuell geprägt, wir tauschten weitaus mehr Bücher, Kopien und Disketten aus, als Körperflüssigkeiten. Der Großteil dieses Austausches fand jedoch in meinem Bett statt, in dem aber Frau B nie übernachten wollte.

Bei Frau A habe ich jedoch recht häufig geschlafen, zumal Herr A an einem der Wochenend-Tage in einem ca. 50 km entfernten Ort Probe seiner Band hatte und danach regelmässig bei seinen Eltern übernachtete. Das war dann sozusagen die regelmässige Nacht von Frau A und mir - was Herr A auch wußte und ok für ihn war. Das übrige Wochenende verbrachten Herr und Frau A und ich dann regelmässig zu dritt bzw auch mit Frau As erwachsenen Kindern, die ihrerseits schon ihre Beziehungen hatten. An den Wochenenden schlief ich eine Nacht bei Frau A und dann, wenn Herr A bei Frau A schlief, auf dem sehr bequemen Sofa im Wohnzimmer.  Frau A, Herr A und ich selbst traten auch in unserem gemeinsamen Umfeld wie eine Triole auf. Im Winter gingen wir auch regelmässig zu Dritt in die Sauna ... In unserer Stammkneipe fragte uns mal ein Bekannter: "Sagt mal: wer von Euch ist denn eigentlich jetzt mit wem zusammen?" Antwort von Herrn A: "Das wissen wir auch nicht so genau …" Frau A: "Das ist auch nicht so wichtig für uns." Diese sehr enge "Beziehung zu Dritt" erregte damals einiges Aufsehen, was uns dreien durchaus nicht unangenehm gewesen war. Zwischen Herrn A und mir hat es auch sexuell gekribbelt gehabt. Wir umarmten und küssten uns häufig, aber über's "Necking" kamen wir nie hinaus und gelegentliche Anregungen zu einem "Dreier" wurden von Frau A stets zurückgewiesen.

Frau A hatte dagegen großes Interesse, Frau B mal kennenzulernen - auch Frau A war bisexuell. Als Frau B mir gegenüber klagte, sie bräuchte mal wieder ne Frau, aber es wäre nix greifbar in ihrem Umfeld, schlug ich ihr vor, sie mit Frau A bekannt zu machen. Das lehnte Frau B jedoch ab: "Das ist mir zu heiß!" Ich selbst war also der Mittelpunkt dieser kleinen Polyamory-Struktur gewesen, deren beiden "Flügel", die Paare A und B, sich nie begegneten, aber trotzdem warmen Anteil aneinander nahmen, sich Grüße ausrichteten, sich nach dem Wohlergehen erkundigten.

Diese Struktur zerbrach im Winter 95/96, als ich beschloss, meine Assistentenstellung an der Uni, die begonnene Dissertation und die Chance auf eine akademische Karriere aufzugeben, und mich als Anwalt selbstständig zu machen, wozu sich eine exzellente Chance ergeben hatte. Frau B äusserte sich tief enttäuscht von meinem "Verrat" an der heiligen Sache der Wissenschaft und brach unsere Beziehung abrupt ab. Aber bis zu diesem Zeitpunkt war diese ganze Struktur regelreicht eine "kleine heile Welt" gewesen in der es keinen Zoff gab, keine Streitereien - nix als Friede, Freude, Eierkuchen !

Und in jener Zeit habe ich ausser meinen Beziehungen zu Herrn und Frau A und Frau B auch noch 1-2x wöchentlich in der Szene rumgeschwult, auch die ersten Clubbesuche erlebt und ganz nebenbei meinen Referendardienst absolviert, mich auf mein 2. Staatsexamen vorbereitet, war Assistent "auf halber Stelle", hatte noch 2 Lehraufträge und arbeitete an einer Dissertation. Ich frage mich heute noch manchmal, wann ich damals eigentlich geschlafen habe, zumal ich wochentags regelmässig um 7 Uhr früh an meinem Schreibtisch an der Uni saß. Wie schon oben einmal erwähnt, es war - aus meiner heutigen Sicht - diese polyamouröse Struktur gewesen, die mich auch zu enormer Arbeitsleistung befähigt hatte. Wer viel Liebe bekommt, kann eben auch viel Liebe geben. Und deswegen bin ich auch heute noch von "Polyamory" als "zukunftsfähigem" Beziehungsmodell überzeugt. Nur damals war dieses Wort noch völlig unbekannt gewesen - man tat es einfach so.

Mit Herrn und Frau A indessen hat sich eine nichtsexuelle Freundschaft noch sehr lange gehalten, bis ins neue Jahrtausend hinein. 2005 haben wir uns zuletzt gesehen gehabt. Frau B habe ich vor einigen Jahren nocheinmal getroffen, einen Nachmittag mit ihr verbracht - aber wir sind uns sehr fremd geworden.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

...die ficken auch mit allen rum - da weisste nie, was du dir so alles einfängst. Und so wird aus dem Vergnügen, dann nicht nur Stress sondern auch Angst vor einem verkürztem Leben.....

Viel Spaß dabei!

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