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Treueversprechen?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Beim Stöbern hier im Forum ist mir schon oft aufgefallen, wie darüber geschrieben wird, wenn einer der Partner in einer Beziehung von anderen Früchten nascht.

Keine Frage – ich kann gut nachvollziehen, wie verletzend diese Situation für den Anderen ist und wie sehr das Vertrauen dabei zerstört wird. Aber habt ihr euch wirklich ein Treueversprechen gegeben – oder ist das mehr eine stille Übereinkunft, von der davon ausgegangen wird, dass der Partner sich daran hält?

Abgesehen von der kirchlichen Heirat, gibt es meines Wissens nach, kein explizites Versprechen auf Treue, wenn zwei sich trauen.

 

Wie haltet ihr das in eurer Beziehung? Fordert ihr von Anfang an Treue oder wird das einfach als Grundvoraussetzung für eine Partnerschaft gesehen?

 

Ich möchte keine Grundsatzdiskussion über Betrug oder Betrüger auslösen, sondern darüber reden, ob ihr wirklich die Grenzen absteckt, wenn ihr euch auf eine Partnerschaft einlasst und das auch konkret kommuniziert.

  • Moderator
Geschrieben

Ich differenziere da immer.

Die körperliche Treue = keinen Sex, oder sexähnliche Aktivitäten mit einem anderen Menschen außerhalb der Partnerschaft.

Mit der "Nicht-Einhaltung" dieser Treue habe ich persönlich kein Problem und würde sie auch nicht fordern. Da muss ich gestehen, musste ich durch eine "harte Schule". 

Ich war ebenfalls mal Betrogene, habe betrogen und war "Hilfsmittel" für den der betrogen hat. Somit kenne ich alle Seiten.

Auch hat die Seite hier, mir gezeigt das diese "Treue" zwar einhaltbar ist, aber wenn sie gefordert wird, ein "Zwang" dahinter steckt und eine Verleugnung herbei führen kann.

Mein größeres Problem wäre nämlich die Ehrlichkeit, die auf der Strecke bleiben muss, wenn man denn auf diese "Regel" besteht, und der andere sie aber nicht einhalten kann. Denn seien wir ehrlich, die "zehn Minuten" die kann man gönnen.

Die größte Entwicklung für mich war aber, dass Sex keine Definition mehr für eine Beziehung/Liebe bedeutet. So unter dem Motto: "wenn er mit anderen Sex hat, liebt er mich nicht mehr".

Eine Beziehung ist so viel mehr als das. Gemeinsamkeiten, Loyalität, Aufmerksamkeit, Partnerschaft! Sex ist ein "Nebenprodukt" der auch nach einer gewissen Zeit einfach "unwichtiger" wird.

Mir käme nicht (mehr!) in den Sinn, für "einen Fick", der außerhalb dieser Konstellation sich ergeben hat, eine gut funktionierende und erfüllende Beziehung zu beenden.

Nun die Differenzierung:

Wenn der Partner mir einer anderen Dinge unternehmen würde, z.b. ins Kino gehen, die er mit mir nicht macht....DA hätte ich ein Problem. Selbst wenn es mit nem Kumpel wäre....

Sex, als Liebesbeweis, ist für mich absolut unnötig.

Als "Hilfmittel" würde ich aber niemals mehr herhalten wollen, wenn in der Partnerschaft des Mannes diese Regel noch ausgemacht ist.

 

Geschrieben

wenn ich in einer Beziehung bin bin ich treu.egal ob ich hier angemeldet bin oder nicht.

Geschrieben

Erbsenzählerei?! Es gibt Dinge die sind unausgesprochen manifestiert. Gesellschaftlich, ethisch, moralisch - kulturell. Warum brauchr es da einer expliziten Erwähnung? Nach dem Motto ich hab Dir nichts versprochen also gilt es nicht??!? Erinnert mich sehr an die gekreuzten Finger auf dem Rücken.

Geschrieben

Wir sind uns treu,, das haben wir so besprochen.. In jeglicher Hinsicht

Geschrieben
vor 9 Minuten, schrieb MOD-Brisanz:

Die größte Entwicklung für mich war aber, dass Sex keine Definition mehr für eine Beziehung/Liebe bedeutet. So unter dem Motto: "wenn er mit anderen Sex hat, liebt er mich nicht mehr".

Eine Beziehung ist so viel mehr als das. Gemeinsamkeiten, Loyalität, Aufmerksamkeit, Partnerschaft! Sex ist ein "Nebenprodukt" der auch nach einer gewissen Zeit einfach "unwichtiger" wird.

Mir käme nicht (mehr!) in den Sinn, für "einen Fick", der außerhalb dieser Konstellation sich ergeben hat, eine gut funktionierende und erfüllende Beziehung zu beenden.

Das denke ich mir auch - aber ist bei mir eine theoretische Einstellung. Ich war bisher nicht in der Situation und wüsste selber nicht, was es mit mir dann wirklich machen würde.
Obwohl ich ein emotionaler Mensch bin, regiert doch auch sehr stark der Verstand - ich bin ein Freund von Fakten und Eindeutigkeit. Von daher noch einmal die Frage:

Hast du das deinem Partner auch so gesagt?

  • Moderator
Geschrieben

Das Lustige ist aber, dass wenn man mit einem evtl. Partner die Parameter der Beziehung "aushandelt" und dann sagt; "du, ich habe keinen Stress wenn dir so etwas passiert....kannste ruhig" dann der erste Satz ist; "Ja, aber dann muss ich dir das ja auch zugestehen, und das will ich nicht".

Selbst wenn man dann erklärt, dass dies für mich gar keine Option ist, denn wenn die große Welle der Verliebtheit vorbei ist* (*egal wo man ist und zu welcher Zeit auch immer zu vögeln), muss Sex keine tägliche Pflichtübung mehr sein.

Ich bin dann immer noch völlig "ausgelastet".

vor 1 Minute, schrieb kissingdragon:

Hast du das deinem Partner auch so gesagt?

Da ich derzeit nicht in einer Beziehung bin, kann ich da nur von der Vergangenheit sprechen, die aber eher "Beziehungsversuche waren, und dann kam die bechriebene Diskussion dabei heraus, ja!

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb BlueRibbon:

Es gibt Dinge die sind unausgesprochen manifestiert. Gesellschaftlich, ethisch, moralisch - kulturell. Warum brauchr es da einer expliziten Erwähnung?

Weil sich die Einstellung im Lauf der letzten Jahrzehnte doch ziemlich verändert hat - eine Beziehung ist ja nicht mehr an existenziellen Bedürfnissen ausgerichtet.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Minuten, schrieb kissingdragon:

Weil sich die Einstellung im Lauf der letzten Jahrzehnte doch ziemlich verändert hat - eine Beziehung ist ja nicht mehr an existenziellen Bedürfnissen ausgerichtet.

Trotzdem gilt in unseren Breitengraden nach wie vor das Treueversprechen -unausgesprochen- wenn sich Weiblein & Männlein auf eine Bez. einlassen. Eher ist gegenteilig der Fall das eine offene Bez. (wilde Ehe etc.) explizit ausgehandelt wird. Jeder normal tickende Mensch der eine Bez. eingeht tut dies zu 99% in der Annahme der Treue. Meine Meinung.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Wir haben darüber nicht explizit gesprochen. Aber mein Partner sagte mal in einem Gespräch (es ging um Swinger), er könne den Gedanken nicht ertragen, dass mich ein anderer Mann berührt. Also schliesse ich daraus mal,  dass für ihn, so wie für mich, Treue in einer Beziehung Grundvoraussetzung ist.

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb BlueRibbon:

Trotzdem gilt in unseren Breitengraden nach wie vor das Treueversprechen -unausgesprochen- wenn sich Weiblein & Männlein auf eine Bez. einlassen

Eben - unausgesprochen. Wäre es nicht eindeutiger, das vorher so auszusprechen?
Das würde doch die Grauzone auslöschen, die für viele anscheinend vorhanden ist.

Geschrieben

Ich glaube man(n)/Frau sollte schon zwischen körperlicher und emotionaler Treue unterscheiden. Dabei kommt es darauf an ob beide Partner eine oldschool Beziehung haben, oder BEIDE eine gewisse Offenheit (aus)leben....

Geschrieben

Oft weiß leider der Gegenpart nicht, dass man eine offene Beziehung führt

  • Moderator
Geschrieben
vor 4 Minuten, schrieb kissingdragon:

Eben - unausgesprochen. Wäre es nicht eindeutiger, das vorher so auszusprechen?
 

Ich denke da ist auch das "Problem".....so lange etwas ja nicht "festgelegt" ist, kann die Möglichkeit ja immer noch gegeben sein, dass es dann auch keinen Regelbruch gibt....da man ja nicht explizit" gesagt hat: "Lass es bitte".....was nicht gesagt wurde, hat auch keinen Bestand"?!

Geschrieben

Was ist denn Treue? Dazu gehört auch mehr als " nicht fremd vögeln", oder? Es gehört auch dazu, dafur zu sorgen dass der Partner sich wohl fühlt. Dazu gehört auch Sex. Und wenn ein Partner einfach nicht kann/möchte ( dafür gibt es tausende Gründe ), ist Fremdgehen dich nicht unbedingt untreu. Meine Frau hat einfach kein verlangen nach Sex, einfach keine Lust mehr. Aber muss ich als Mann denn deswegen auf meine Bedürfnisse verzichten? Das sorgt nur für Unzufriedenheit und Stress. Und ja, ich liebe meine Frau auch nach über 15 Jahren noch über alles. Deshalb habe ich kein schlechtes Gewissen, denn Sex und Liebe können ganz klar 2 verschiedene Baustellen sein.

Geschrieben (bearbeitet)

Meine aktuelle Beziehung steht auf einem sehr zwanglosen Fundament.  Wir wissen beide um die Herausforderungen, die der Beziehungsalltag mit sich bringt. Und aufgrund dieser subjektiven Erfahrungen haben wir uns bewusst dazu entschieden,  keine Regeln oder Grenzen zu setzen. Keiner von uns fordert die Treue des anderen. 

Was wiederum nicht bedeutet, dass wir sie uns nicht gegenseitig schenken. 

Mein Maßstab ist, dass ich meinen Partner liebe und deshalb möchte,  dass es ihm gut geht. Ich würde nichts tun, von dem ich weiß,  dass es ihn verletzt oder belastet. Und ich kenne ihn gut genug, um das einschätzen zu können. Andererseits würde ich ihm dennoch zugestehen, dass er Sehnsüchte,  die ihn beschäftigen,  auch erfährt. 

Das funktioniert aber nur, weil er es exakt genauso hält und weil ich sicher sein kann, dass er sich niemals rücksichtslos verhalten wird. 

Praktisch ist auch, dass wir uns wirklich alles erzählen,  alle Gedanken,  Phantasien,  was wir im Internet so treiben. ;)

Es wäre für mich demnach kein Trennungsgrund, wenn er bestimmte Erfahrungen mit anderen Personen sammelt oder mal nen Partyausrutscher hat. Aber wenn er zu einer Person ein Verhältnis aufbauen würde,  das unsere Basis stört oder sich negativ auf unser Verhältnis auswirkt, dann wäre das ein Problem.  

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Vielleicht bin ich altmodisch, aber ich setze Treue bei einer Partnerschaft voraus. Darüber muss man nicht explizit reden. Anders verhält es sich jedoch, wenn einer oder beide die Absicht hegen, sich weiterhin mit anderen zu treffen. Da muss man darüber sprechen und es absegnen oder ablehnen.

Geschrieben

es sind aber auch immer dritte Personen mit im Spiel, wenn die dann Gefühle entwickeln, muss man denen zwangsläufig weh tun. Ist das in Ordnung ?

Geschrieben (bearbeitet)
vor 23 Minuten, schrieb MOD-Brisanz:

Ich denke da ist auch das "Problem".....so lange etwas ja nicht "festgelegt" ist, kann die Möglichkeit ja immer noch gegeben sein, dass es dann auch keinen Regelbruch gibt....da man ja nicht explizit" gesagt hat: "Lass es bitte".....was nicht gesagt wurde, hat auch keinen Bestand"?!

Darauf wollte ich hinaus!
Die Erwartung, dass der Partner treu ist/bleibt, wird ja anscheinend selten so eindeutig kommuniziert. Aber wie das so ist mit den eigenen Erwartungen an einen anderen Menschen - wenn es nicht konkret so ausgesprochen wird, nehmen sich einige wohl die Freiheit des Spielraums. Dem könnte man ja entgegenwirken, wenn man sich eindeutig erklärt.

 

Ich unterscheide da sehr wohl zwischen emotionaler und körperlicher Treue - will sagen, dass es viele wohl so sehen.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben
vor 35 Minuten, schrieb kissingdragon:

Hast du das deinem Partner auch so gesagt?

Ja, habe ich.

Ok, früher habe ich das nicht getan, wusste aber von meinem Ex, dass er extrem viel Wert auf sexuelle Treue legt. 

Da ich das danach so nicht mehr leben wollte, war für mich klar, dass ich das in folgenden Beziehungen einfach schnell ansprechen musste. Meine Partner wissen, wie ich ticke.

Geschrieben

Alles, was heimlich gemacht wird, is letztlich Betrug. Das verträgt sich nicht mit Ehrlichkeit, was für mich DIE Grundvoraussetzung für ne Beziehung ist. Alles andere is Sache der Beteiligten. Es gibt ja auch Polyamorie...

Geschrieben

Frueher bin ich wirklich irgendwie 'automatisch' davon ausgegangen, daß eine (sich anbahnende) Beziehung eine exklusive Geschichte wird; schlicht eine Frage der Erziehung/Sozialisation.

Heute ist das anders: ich wuerde Exklusivität  unausgesprochen weder geben noch erwarten. Heißt, ich wuerde das Thema offen ansprechen, herausfinden was 'wir' wollen.

Geschrieben

bei mir gibt es kein Recht auf Exklusivität und das sage ich schon beim kennenlernen
was nicht heisst, dass ich nicht treu sein kann

wenn ich treu bin, dann weil ich es will und nicht weil es jemand von mir erwartet

Geschrieben

Icg lente einen Mann kennen, der in seiner Ehe zu wenig Sex hatte, wie er sagte, er erzählte, er habe über ein Jahr tollen Sex mit seiner rechtsanwälting gehabt, dann fiel der Satz"und dann hat sie sich in mich verliebt, da habe ich sie natürlich sofort abgesägt", was für eine schreckliche Aussage !

Geschrieben

Ich denke, die Basis in einer Beziehung ist das Gespräch. Bei vielen Partnerschaften herrscht immer noch eine Scham, über sexuelle und emotionale Vorlieben ganz einfach zu sprechen. Das hab ich selbst schon erfahren. Ergo, wenn sexuelle Praktiken vom Partner/-in nicht erfüllt werden, nascht man in fremden Nestern. Dies kann sehr schmerzhaft sein. Ich war auch schon an allen Fronten unterwegs, bin fremdgegangen, war Auslöser für eine Frau ihren Mann zu betrügen und wurde selbst betrogen. Ich glaub der Schlüssel zum Erfolg liegt im gegenseitigen Vertrauen. Viele Paare hier auf der Plattform leben ihre Sexualität offen aus, besuchen Clubs oder führen ein Dreiecks Sexleben. Dies kann doch nur durch gegenseitigen Respekt und dem Wunsch, dass die beiden Partner glücklich sind, funktionieren?? Vielleicht auch eine Form von Teue.........

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