Jump to content

Was bedeutet Dir »Hingabe«?


Bo****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Hingabe beim Sex. Hingabe an einen Menschen. An einen Fetisch, eine Tätigkeit, eine Idee …

Hast Du ein Bedürfnis danach, Dich jemand oder einer Sache hinzugeben?
Gefällt es Dir, wenn jemand sich Dir hingibt?
Geht es beim Sex eher um Deine Hingabe oder um die Deines Partners?
Was hat Hingabe für Dich mit Liebe, Vertrauen, Macht zu tun?
Verliert sich derjenige, der sich hingibt – oder findet er etwas?

Es würde mich freuen, von Euch etwas Persönliches zum Thema »Hingabe« zu erfahren, besonders (aber nicht nur) in Zusammenhang mit Liebe, Erotik oder Sex.

Ich hoffe auf Euer Interesse und rege Beteiligung. Allerdings möchte ich die Teilnehmer dieser Diskussion schon im Vorhinein darum bitten, im Umgang miteinander tolerant zu bleiben. Polemik halte ich hier für kontraproduktiv.


bearbeitet von Bob1970
»Polemik« / »Persönliches«
Geschrieben

Wer etwas mit Hingabe macht, macht es mit Leidenschaft.


Geschrieben

Hingabe ist völliges Vertrauen und loslassen...


Geschrieben

@amaleonos,
in welcher Situation hast Du das schon einmal erlebt?


Geschrieben

Wahre Hingabe..also uneingeschränktes sich fallen lassen ist meiner Ansicht nach nur möglich, wenn man einander emotional absolut vertraut ist.
Ich könnte mich keinem mir ganz oder fast unbekannten Menschen total hingeben, denn dazu braucht es Vertrauen und das empfindet man nicht automatisch jedem noch so unbekannten Gegenüber..

Naja,meine Sicht halt...


Geschrieben (bearbeitet)

Hingabe ist so vielfältig. Hingebungsvoll kann man sich einer ganz bestimmten Tätigkeit widmen, z.B. Sport machen, Hobbies ausführen oder sogar arbeiten. Hingebung ist eher etwas persönliches. Ich möchte mich einer Sache hingebungsvoll widmen. Manche Menschen schaffen das bei keiner Tätigkeit, andere bei allen. Wenn ich alles ganz bewusst mache (also auch vermeindlich profane Dinge wie Nahrung zu sich nehmen), dann ist das ganze Leben eine einzige bewusste Hingabe. Ganz im positiven Sinn.

Z.B. buddistische Mönche. Sie fegen ganz hingebungsvoll die Böden in ihrem Kloster. In langen Strichen, ganz konzentriert. Oder chinesische Teezeremonie. Da sitzt jeder Handgriff wie ein Ritual. Das empfinde ich als bewusst die Momente zu erleben. Also nicht schnell schnell, sondern immer hochkonzentriert die Aufmerksamkeit auf das richten, was gerade getan wird.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Was hat Hingabe für Dich mit Liebe, Vertrauen, Macht zu tun?





Alles! Ohne Liebe keine Hingabe.


Geschrieben

Wahre Hingabe..also uneingeschränktes sich fallen lassen ist meiner Ansicht nach nur möglich, wenn man einander emotional absolut vertraut ist.
....denn dazu braucht es Vertrauen und das empfindet man nicht automatisch jedem noch so unbekannten Gegenüber..


Ich habe das auch schon anders erlebt. Es gibt Menschen, da ist sofort diese ganz spezielle Verbindung da - und dann kann ich mich auch komplett hingeben. Unter Umständen kann das sogar besser klappen, als wenn man eine Beziehung hat, denn ich muss mir dabei ja nie Gedanken machen, ob etwas, was ich tue, in die Beziehung eingreifen könnte.

Auch wenn ich nicht genau beschreiben kann, wieso und warum, so stelle ich fest, dass es Menschen gibt, denen ich - zumindest sexuell - sofort komplett vertraue und anderen, wo immer irgend etwas zwischen uns steht. Für mich bedeutet das, dass ich mich vollkommen in seine Hände begebe, weil ich weiß, er wird nichts tun, was mir zuwider läuft.


Geschrieben (bearbeitet)

Naja,meine Sicht halt...



Persönliche Sichtweisen sind hier willkommen!


@ ifferiel

Du redest von Aufmerksamkeit und Konzentration, das sind interessante Aspekte.


Ist es vielleicht so, dass unsere westliche Lebensweise – hohes Lebenstempo, täglicher Stress, überall Aufmerksamkeit heischende Werbung – uns unsere »Antennen« einfahren lässt und uns daran hindern kann, Dinge mit Hingabe zu tun? Wer z.B. nur noch »abschalten« will, sich mit Fast-Food vor dem TV berieseln lässt, den halte ich nicht für wirklich hingebungsvoll.

Ich weiß z.B. von mir selbst, dass ich nur dann wirklich gut (d.h. mit Hingabe) arbeiten kann, wenn mir meine Tätigkeit Spaß macht, mein Arbeitsumfeld angenehm ist. Ansonsten bin ich nebenbei viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, z.B. meinen Frust runterzuschlucken, »spitze« Bemerkungen zu überhören.


bearbeitet von Bob1970
Geschrieben (bearbeitet)

. Ohne Liebe keine Hingabe.



Ein sehr schönes, leider meist vernachlässigtes Thema Bob1970. Vielen Dank dafür

Für mich kann erst aus Hingabe Liebe entstehen.

Hingabe in einem Thema, welches zunächst fasziniert, ohne es erklären zu können, ist eine Art Liebe zum Detail. Detail im Sinne dessen, dass man sich für kleine Dinge genauso interessiert wie für den großen Zusammenhang.

Es gibt sicher Hobbies, die ich merkwürdig finde, die berühmte Eisenbahn im Keller...aber jemand, der irgendetwas in seinem Leben so sehr gern hat, ja liebt, de r ist m.M. n. auch in der Lage, Menschen zu lieben. Ein intensives Hobby o.ä. sagt nicht, dass man den Großteil seiner Zeit damit verbringt

Im Bezug auf Begegnungen mit zum Beispiel einem Mann, wäre Sexualität ohne ein großes Maß an Hingabe gar nicht vorstellbar. Ein Mann, der nicht in der Lage ist, sich (auch) hinzugeben, mag ein technisch guter Liebhaber sein, er wird für mich nie der sein, von dem ich das auch so sage. Hingabe ist nicht gleichzusetzen mit devot sein.

Ohne Hingabe haben Gefühle, ob nun Liebe oder 'nur' Verliebtheit gar keine Chance. Dann bleibt es beim mögen, eventuell liebhaben.

Jemand, der das Außen ausblenden kann, der sich hingibt, der gibt etwas, was sonst nie sichtbar ist.

Halkyonia


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

jemand, der irgendetwas in seinem Leben so sehr gern hat, ja liebt, de r ist m.M. n. auch in der Lage, Menschen zu lieben.



Nun, das seh ich anders. Es gibt Menschen, die sich sehr intensiv mit Dingen beschäftigen, gerade um menschliche Kontakte zu vermeiden bzw. einen Mangel an Kontakten zu kompensieren.

Das kann der typische »Nerd« sein, der – wenn überhaupt – nur an speziellen sozialen Kontakten interessiert ist, aber auch der Workaholic, der sich selbst für seine Arbeit zu Grunde richtet. Ich selbst habe mich damals während meines Studiums zu oft in meine Bücher verkrochen, und es hat mich krank gemacht.

Natürlich ist es fraglich, ob da dann wirklich Liebe dahintersteht. »Liebe« lässt sich schwer definieren, da versteht wohl jeder etwas anderes. Ich halte sie jedenfalls eher für eine Haltung als für einen Zustand (siehe z.B. Erich Fromm). Sie ist auf menschliches Wachstum gerichtet.

Und es ist eben manchmal schwer zu erkennen, was es denn eigentlich ist, dass einen selbst / einen anderen antreibt.

@ Halkyonia: Insofern finde ich, dass Liebe (als Haltung) schon da sein muss, um echte Hingabe zu ermöglichen.

Ich stimme Dir insofern zu, dass Hingabe – also die Bereitschaft, sich auf jemand oder etwas in hohem Maße einzulassen – eine Voraussetzung für das Erleben intensiver Gefühle ist. Hingabe setzt m.E. also voraus zu akzeptieren, dass das auch mal sehr weh tun kann.

Mich betrifft das insofern, als dass ich gelernt habe, dass Lebendigkeit – mit Höhen und Tiefen – besser für mich ist als die (scheinbare) Sicherheit (vor Verletzungen, Frustrationen usw.) durch Vermeidung. Ich kann nur dann Verantwortung für mich übernehmen, wenn ich bereit bin, dabei auch mal Fehler zu machen.

Auf eine Traumprinzessin warte ich jedenfalls schon lange nicht mehr.


bearbeitet von Bob1970
Geschrieben

@amaleonos,
in welcher Situation hast Du das schon einmal erlebt?



In der Situation "frisch Verliebt".


Geschrieben

"hingabe" bedeutet für mich :

mich in der situation hingeben zu können...das heisst den moment zu geniessen oder auch der aufgabenstellung gerade vollste aufmerksamkeit widmen zu können.

einfach ..."da" zu sein und das mit allen sinnen und zu wissen: es wird alles so wie es eben ist.

mehr konnte ich nicht tun.


Geschrieben (bearbeitet)

Es überrascht mich, dass hier einige davon berichten, dass sie sich schon nach kurzer Zeit sexuell haben fallen lassen können.

Für mich setzt Hingabe Vertrauen voraus. Vertrauen braucht Zeit, um wachsen zu können. Zum Beispiel durch die wiederholte Erfahrung, dass bestehendes Vertrauen bzw. ein Vertrauensvorschuss nicht vom anderen ausgenutzt wird.

Konkretes Beispiel: Bei einem ONS würde ich darauf achten, dass sie/er nicht unbeobachtet an meine Brieftasche gehen kann. Ich halte das für ein gesundes Misstrauen. Unter solchen Umständen kann ich mich natürlich auch beim Sex nicht völlig gehen lassen. Das kann ich nur bei jemand, den ich bereits eine Weile kenne.


bearbeitet von Bob1970
Geschrieben (bearbeitet)

das ist alles relativ.

was ist "kurz" zwischen 2 menschen?

wieviel wiederholte erfahrungen braucht es?


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@ vampirchen

Ich hab meinen vorigen Post gerade noch etwas geändert und ergänzt.

Ich kann Dir keinen Richtwert geben, was »kurz« ist.

Vertrauen ist logisch nicht begründbar. Hundert gute Erfahrungen mit jemand geben Dir keine Garantie dafür, dass er Dich beim hundertersten Mal nicht doch aufs Bitterste enttäuschen wird.

Andererseits wäre ein Leben ohne Vertrauen kaum zu ertragen! Es wäre ein sehr einsames.

Meine Erfahrung sagt mir, dass hier ein Mittelweg vernünftig ist. Ich weiß da auch nichts besseres, als auf meinen Bauch zu hören. Und mir bewusst zu sein, dass ich (wie alle) gerade im Zustand des Verliebtseins dazu neige, meine Partnerin zu idealisieren.


Geschrieben (bearbeitet)

..eine weile kenne......wann meinst du denn :

geht sie nicht an deine brieftasche???

nach dem 5. /8. /20. mal?

der mittelweg ist sicher dennoch vernünftig.


vertrauen ist dennoch keine schlechte sache.
wenn ich mich einem körper anvertraue.....möchte ich mich nicht um die brieftasche sorgen müssen.


also zeit nehmen bis.....ist sicher nicht verkehrt.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

geht sie nicht an deine brieftasche???

nach dem 5. /8. /20. mal?



Wie gesagt, an einer Zahl würde ich das nicht festmachen. Eher an den vorher gemachten Erfahrungen. Und bei einem ONS liegt die Vorerfahrung bei null, das muss man sich klarmachen.

Von Freundinnen hab ich schon einige wirklich schlimme Sachen gehört. Eine wurde von einem ONS ins Zimmer eingesperrt. (Sie konnte übers Dach flüchten.)

Ich sage nicht, dass Menschen in der Regel schlecht sind. Aber blindes Vertrauen halte ich für gefährlich.


Geschrieben (bearbeitet)


Vertrauen braucht Zeit, um wachsen zu können. Zum Beispiel durch die wiederholte Erfahrung, dass bestehendes Vertrauen bzw. ein Vertrauensvorschuss nicht vom anderen ausgenutzt wird.


Diesen Teil Deines Postings kann ich zu 100% unterschreiben. Allerdings nur für mich - auf Gefühlsebene.


Weil Du die Sache mit der Brieftasche ansprachst.
Selbst auch sehr mißtrauisch, käme ich nie auf die Idee, so etwas nur zu denken. Offenbar fehlen mir in der Hinsicht die negativen Erfahrungen.

Vertrauensvorschuss ist da das Zauberwort.




@ topic:
Hingabe (sexuell gesehen) ist etwas, was mich demütig vor diesem Geschenk werden läßt.
Ja, Geschenk ist das richtige Wort.



.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Ich hab mal mit 'nem jungen Mann vor 'ner Kneipe rumgeknutscht. War schon ziemlich betrunken dabei. Der hat's ausgenutzt und mir die Brieftasche rausgezogen.

Vertrauensvorschüsse sind das A und O. Ohne kannst Du kein Vertrauen entwickeln, aber mit zu viel davon kannst Du auf die Nase fallen.

Edit:
@ moonlight_waltz
Ja, wenn ich so weit bin, voll vertrauen zu können – und wenn dann auch gegenseitige Hingabe möglich ist, dann ist das großartig. Aber es ist eben deswegen so kostbar, weil es nichts Alltägliches ist.


bearbeitet von Bob1970
Geschrieben

das ist wie mit allem im leben so.

wagst du nichts........pech.....

wagst du zuviel......auch pech!


Geschrieben (bearbeitet)

Persönliche Sichtweisen sind hier willkommen!


@ ifferiel

Du redest von Aufmerksamkeit und Konzentration, das sind interessante Aspekte.


Ist es vielleicht so, dass unsere westliche Lebensweise – hohes Lebenstempo, täglicher Stress, überall Aufmerksamkeit heischende Werbung – uns unsere »Antennen« einfahren lässt und uns daran hindern kann, Dinge mit Hingabe zu tun?



Absolut.

Ich weiß z.B. von mir selbst, dass ich nur dann wirklich gut (d.h. mit Hingabe) arbeiten kann, wenn mir meine Tätigkeit Spaß macht, mein Arbeitsumfeld angenehm ist.



Persönliche Betrachtungsweisen. Ich kann mir mein Arbeitumfeld durch einen wohlwollenden Blick gut gestalten. Es liegt wirklich an jedem selbst, was er daraus macht.

Hingebung bezüglich Sex ist hat vor allem was damit zu tun, wie ich mich dem Anderen widme. Betrachte ich ihn und die Aufmerksamkeit (Liebe) die er mir schenkt als etwas ganz Besonderes und Bereichernes, kann ich hingebungsvollen Sex erleben (vorausgesetzt wir harmonieren gut zusammen).

Das ist es, was in einer Beziehung oft verloren geht. Man nimmt den Partner an seiner Seite als was ganz selbstverständliches wahr und eben nicht als was Besondereres, was er aber immer noch ist!!! Der verlorene Zauber der ersten Begegnungen liegt an einem persönlich. Der muss nicht zwingend verloren gehen.... Aber ich komme vom Thema ab


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Es überrascht mich, dass hier einige davon berichten, dass sie sich schon nach kurzer Zeit sexuell haben fallen lassen können.

Für mich setzt Hingabe Vertrauen voraus. Vertrauen braucht Zeit, um wachsen zu können. Zum Beispiel durch die wiederholte Erfahrung, dass bestehendes Vertrauen bzw. ein Vertrauensvorschuss nicht vom anderen ausgenutzt wird.

Das ist bei mir umgekehrt. Ich gewähre grundsätzlich erst mal jedem Vertrauensvorschuss - bis er mir zeigt, dass ich ihm nicht trauen kann. Allerdings habe ich anscheinend eine relativ gute Intuition, denn wenn ich ein ungutes Gefühl habe, blocke ich ab.

Ok - du scheinst bi zu sein und mit Männern unangenehme Erfahrungen gemacht zu haben. Aber hat man als Mann beim Sex mit Frauen Angst? Gut, Frauen können meinetwegen penetrant werden oder hysterisch, aber zumindest hat man als Mann doch wenig Gründe, sich physisch bedroht zu fühlen, oder?


×
×
  • Neu erstellen...