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Beziehung mit leicht autistischen Menschen


ki****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

So ich hoffe mal ich habe es richtig verstanden.

Vor einiger Zeit erzählte mir eine Freundin, sie habe eine leicht autistische Störung. Wurde wohl im Zuge eines ausgedehnten Diagnoseverfahren herrausgefunden. Sie erklärte mir, das sie Probleme hat die Gesichtsdrücke andere Menschen zu verstehen, bzw. ihre eigenen Gefühle über Gestik und Mimik darzustellen.

Meine Frage ist, wenn man die Emotionen seines Gegenübers nicht lesen kann, wirkt sich das auf das eigene Sexuelle Verlangen aus? Meine Freundin meint, bei ihr sei es nicht so stark ausgeprägt, starke Emotionen oder starke Mimik kann sie erfassen. Also wenn ihre Partnerin Richtung Orgasmus schwebt, erfreut sich sich am Ausdruck und kann diesen wahrnehmen. Was aber mit Menschen die dies nur eingeschränkt oder gar nicht mehr wahrnehmen. Haben diese Menschen dann einen Endorphinausstoß wenn ihr Partner sexuelle Befriedigung zeigt oder bleiben diese Glücksgefühle aus? Trifft sowas nur autistische Menschen oder kann dies auch bei anderen Menschen vorkommen? Wie geht man damit um? Handelt man dann nach logischen Notwendigkeiten?

Um meine Frage in den Kontext zu stellen, meine Prämisen sind:

  • 1. Durch Spiegelneuronen werden positive Gefühle die durch Gestik und Mimik und Tonlage ausgedrückt werden vom Körper interpretiert und eigene Glückshormone ausgestoßen.
  • 2. Die Gefühlsspiegellung erzeugt einen Mehrwert für eine Person, so das sie sich freut wenn sie ohne Gegenleistung etwas für jemanden tun kann. (Im Sexuellen Sinne wären dies Handlung, die speziell und oder ausschließlich auf den sexuellen Genuss des anderen zielen.)
  • 3. Durch Wahrnehmung von bestätigen Emotionen, entsteht eine Bestätigung des eigenen Selbstwertes, was als positives Gefühl wahrgenohmen wird.

 

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Wer andere Prämisen hat, mag sich an der Beantwortung der Fragen vielleicht nicht beteiligen, da wir dann aneinander vorbei sprechen würden. Möchte jemande über doe Prämisen selbst diskutieren, beteilige ich mich daran gern in einem anderen Thema. Ich hoffe auch das ich mich verständlich ausdrücken konnte, leider vergesse ich immer wieder Worte, die zwar in meinen Kopf sind, es aber nicht auf die Tastatur geschafft haben. Da diese Worte sich in meinen Kopf befinden, hilft leider auch kein zweites drüberlesen, zumindest nicht wenn es nicht 2 Wochen später ist. Ich danke für eure Verständniss.

 

Geschrieben

Schwieriges Thema. Ja, es gibt Menschen, die so etwas nicht wahrnehmen können. Man kann es mehr, oder weniger lernen. Aber empfindet es nicht.

Geschrieben

Nach meiner Erfahrung ist es meistens für die Menschen ohne Handicap bzw. Behinderung viel schwieriger damit umzugehen als für die Betroffenen selbst......

Geschrieben

Nennt sich AspergerSyndrom eine Gefühls und warnehmungsstörung...hatte mal nen Date mit einer die hatte es und es war total Freaky sie hat immer so komisch geguckt und naja das war dann auch der Grund also relativ schwer mit umzugehen wenn man "Normal" ist 😁😎

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden, schrieb kismet23:

Meine Frage ist, wenn man die Emotionen seines Gegenübers nicht lesen kann, wirkt sich das auf das eigene Sexuelle Verlangen aus?

Gegenfrage: Warum sollte es überhaupt Auswirkungen besitzen?

Nehmen wir einmal an, ein Mann hat mit einer Frau Sex in der Hündchenstellung? Sieht er dann ihr Gesicht? Reverse-Cowgirl - dasselbe Spiel. Sex im Darkroom? Glory Holes? Es existieren so viele Stellungen, Möglichkeiten, Orte beim Sex, bei/an denen man keinerlei Mimik (und nicht einmal Gestik) erkennen kann. Besitzen diese Dinge Auswirkungen auf das sexuelle Verlangen bei einem selbst? Fernerhin existieren noch die Menschen, denen der Spaß des Partners völlig egal ist - sie können demnach anhand des Gesichts die mögliche Luststeigerung eines Gegenübers ablesen, es interessiert sie nur nicht. Dennoch werden diese Leute beim Sex mehr als genug Endorphine ausschütten.

Hier wird in meinen Augen ein Bezug zwischen zwei Dingen hergestellt, der einfach nicht gegeben ist.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Eine Ex von mir hatte Borderline. Sie hatte auch Probleme damit ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten bzw. die Emotionen anderer richtig einzuordnen. Beim längeren Sex konnte ich eine Zufriedenheit in ihrem Gesicht wahrnehmen. Diese brach aber manchmal abrupt ab wenn sie merkte, dass ich sie dabei längere Zeit angeschaut habe. Auf meine Euphorie während dem Sex hat sie meistens gefühlstechnisch nicht reagiert. Es war eher alles willkürlich bei ihr. Leider hatte sie Schwierigkeiten mit Treue. Als ich sie nach einem Betrug zur Rede gestellt habe, hat sie so widerlich gegrinst und kurze Zeit später war ihr Gesicht vor Trauer erstarrt. Am Ende hat sie dann noch einen Witz gemacht als ich meinte, dass ich die Beziehung beende. Ich dachte, dass nur ein Monster so gefühlskalt sein kann. Immerhin hatten wir schon über Heirat und Kinder gesprochen gehabt. Bei so Leuten muss man selbst emotional abgehärtet sein oder einen sehr großen Bogen um sie machen. Keine Ahnung inwieweit sowas mit Autisten identisch ist. Ähnlichkeiten sind aber offensichtlich vorhanden.

Geschrieben
vor 14 Minuten, schrieb bodyandmind83:

Eine Ex von mir hatte Borderline. Sie hatte auch Probleme damit ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten bzw. die Emotionen anderer richtig einzuordnen. Beim längeren Sex konnte ich eine Zufriedenheit in ihrem Gesicht wahrnehmen. Diese brach aber manchmal abrupt ab wenn sie merkte, dass ich sie dabei längere Zeit angeschaut habe. Auf meine Euphorie während dem Sex hat sie meistens gefühlstechnisch nicht reagiert. Es war eher alles willkürlich bei ihr. Leider hatte sie Schwierigkeiten mit Treue. Als ich sie nach einem Betrug zur Rede gestellt habe, hat sie so widerlich gegrinst und kurze Zeit später war ihr Gesicht vor Trauer erstarrt. Am Ende hat sie dann noch einen Witz gemacht als ich meinte, dass ich die Beziehung beende. Ich dachte, dass nur ein Monster so gefühlskalt sein kann. Immerhin hatten wir schon über Heirat und Kinder gesprochen gehabt. Bei so Leuten muss man selbst emotional abgehärtet sein oder einen sehr großen Bogen um sie machen. Keine Ahnung inwieweit sowas mit Autisten identisch ist. Ähnlichkeiten sind aber offensichtlich vorhanden.

Da wirfste jetzt aber zwei völlig unterschiedliche Sachen durcheinander....

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb BerthaLou:

Da wirfste jetzt aber zwei völlig unterschiedliche Sachen durcheinander....

Wirklich? Kann sein, kenn mich mit Autismus nicht so genau aus. Wo sind denn da die Unterschiede? Anhand dieser Aussage: "Sie erklärte mir, das sie Probleme hat die Gesichtsdrücke andere Menschen zu verstehen, bzw. ihre eigenen Gefühle über Gestik und Mimik darzustellen." müsste es doch Ähnlichkeiten mit manchen Boderlinern geben?

Geschrieben

Ähm, wie sollte dir zB ein Asperger den Unterschied erklären können, wo er doch selber nur eine Seite kennt? Versetz DU DICH doch einfach mal in den Autisten und dann haste doch deine Erklärung. Das Leben ist so einfach, wenn man es sich einfach macht. (schon gut, Witz is zu Ende)

Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb bodyandmind83:

Wirklich? Kann sein, kenn mich mit Autismus nicht so genau aus. Wo sind denn da die Unterschiede? Anhand dieser Aussage: "Sie erklärte mir, das sie Probleme hat die Gesichtsdrücke andere Menschen zu verstehen, bzw. ihre eigenen Gefühle über Gestik und Mimik darzustellen." müsste es doch Ähnlichkeiten mit manchen Boderlinern geben?

Dann lies dich halt in beide Befunde mal ein.

Aber Borderline = Autismus is echt hanebüchen.

Geschrieben

Borderliner zb sind manipulative Menschen, die sich unter anderem durch selbstverletzendes Verhalten auszeichnen. Autisten erkennen oft keine menschlichen Gefühle, mögen oft keinen näheren Kontakt zu Menschen @bodyandmind83

Geschrieben

Einfach mal Boderline und Gefühle oder emotional-instabile Persönlichkeitsstörung in die Suchmaschine eingeben. Ich werd sowas gewiss nicht einfach so erfinden. Ich meinte nicht, dass beides identisch wäre. Defizite bei der Steuerung von Emotionen haben wohl beide Gruppen. Deswegen für mich die Ähnlichkeit. Zumal es den TE interessierte ob es sowas nur bei Autisten oder auch noch bei anderen gibt.

Geschrieben

Darf Ich, als seit dem 13. Lebensjahr Borderline Betroffene, mal ganz kurz, auch wenn Borderline und Autismus, tatsächlich null miteinander zutun haben. Borderline ist eine Persönlichkeitsstörung. Und wir sind Alles, aber nicht unfähig Gefühle und Emotionen aufzunehmen. Tatsächlich ist das eine der positiven Eigenschaften der Störung. Und Gefühlskälte ist nur ein Schutzmechanismus. Emotion Kontrollstörung ist was anderes, als es bei anderen nicht zu erfühlen. Wir verstecken unsere Gefühle, weil uns im allgemeinen als Kind beigebracht wurde, das sie falsch sind. Ich finde es schlimm, wenn solche Aussagen gemacht werden, das Borderliner manipulativ, aggressiv oder was weiss Ich, sind. Wir sind Menschen, mit unterschiedlichen Geschichten und Nebendiagnosen. Ich habe durch viele Jahre Therapie, viele mit der Diagnose kennenlernen dürfen. Und kein einziger, dieser Menschen, war nicht empathisch.

Geschrieben
vor 10 Minuten, schrieb Punk111:

Darf Ich, als seit dem 13. Lebensjahr Borderline Betroffene, mal ganz kurz, auch wenn Borderline und Autismus, tatsächlich null miteinander zutun haben. Borderline ist eine Persönlichkeitsstörung. Und wir sind Alles, aber nicht unfähig Gefühle und Emotionen aufzunehmen. Tatsächlich ist das eine der positiven Eigenschaften der Störung. Und Gefühlskälte ist nur ein Schutzmechanismus. Emotion Kontrollstörung ist was anderes, als es bei anderen nicht zu erfühlen. Wir verstecken unsere Gefühle, weil uns im allgemeinen als Kind beigebracht wurde, das sie falsch sind. Ich finde es schlimm, wenn solche Aussagen gemacht werden, das Borderliner manipulativ, aggressiv oder was weiss Ich, sind. Wir sind Menschen, mit unterschiedlichen Geschichten und Nebendiagnosen. Ich habe durch viele Jahre Therapie, viele mit der Diagnose kennenlernen dürfen. Und kein einziger, dieser Menschen, war nicht empathisch.

Mir kommt dieses Beispiel mit der 'bösen Ex' auch eher so vor als habe sich diese Dame einfach versucht hinter einer Diagnose zu verschanzen.

Das Mädel klingt einfach nur nach fieser Möp.

Geschrieben (bearbeitet)

Das was du da beschreibst, nennt sich vermutlich "hochfunktionaler Asperger-Autismus". Lass es mich dir etwa so beschreiben:

Wir verstehen Menschen, wenn sie sich an Regeln halten. Gesichtsausdrücke können trügen. Und sie sind auch nicht immer konsistent. Menschen verhalten sich nämlich oft widersprüchlich zu dem, was sie ausdrücken (sie lächeln und fühlen sich aber in Wirklichkeit total Scheiße...). Sprich: Sei ehrlich. Ehrlicher als sonst. Ehrlicher als je zuvor. Widersprüche zwischen Aussagen und beobachtetem Verhalten führen massiv zu Vertrauensverlusten - denn das sorgt dafür, dass "die Welt nicht konsistent" ist. Und hinterfragt und analysiert werden muss. ^^

Jeder Mensch ist anders. Also kann ich das nur aus meiner Sicht beschreiben, wenn ich deine Prämissen jetzt betrachte. Joa, ich habe einen Endorphinausstoß und erlebe sexuelle Befriedidigung, wenn ich das bei meinem Gegenüber beobachten kann. ABER: Das ist eine "Wenn=>Dann"-Schlussfolgerung. Ich beobachte das Verhalten meines Gegenübers, versuche das sexuelle Erlebnis zu optimieren und verbuche es als Erfolg, wenn das gelungen ist. "Emotional" ist das schwierig zu beschreiben. Könnte ich nicht. Zum Teil ist das tatsächlich eine recht nüchterne Beobachter- und Analysten-Funktion. Zum anderen erlebe ich tatsächlich auch etwas wie "Befriedigung", wenn ich glaube, dass mein Gegenüber hinreichend Befriedigung (also einen oder mehrere Orgasmen) erlebt. Ich könnte nie sagen, ob das "echt" ist oder nur "vorgetäuscht". Ich muss mich auf die Beobachtung verlassen.

Stell dir da etwa so vor, als würdest du in deinem Kopf ein bestimmtes Handlungsprofil abspulen und Variationen zur Optimierung für dein Gegenüber integrieren, während du beobachtest, ob diese Optimierungen wirken oder nicht. Klingt wie "sich nicht fallen lassen können"? Stimmt (zumindest für mich, ob's für andere stimmt, kann ich nicht sagen). Ich kann mir nicht vorstellen, wie das sein muss, "sich fallen zu lassen". :) Und während dessen du all das tust, entsteht "nicht definierbares Gefühl", dass du nicht unbedingt näher verstehen oder begründen kannst, dass aber durchaus nicht unangenehm ist. In der Tat ist das unglaublich toll. Quasi etwas, dass man jeden Tag haben könnte, so toll ist das. Auf der Anderen Seite: Passiert eben genau das nicht, kann ich's auch mit einem Schulterzucken abtun und jahrelang ohne irgendeine Form von sexuellem Kontakt auskommen.

Klingt widersprüchlich? Kann sein. Kann ich aber nicht genauer erklären. :D Zusammengefasst kann ich (natürlich nur für mich) sagen: Ich weiß nicht, wie sich mein Gegenüber fühlt. Ich kann das nur schlussfolgern, wenn ich ein Verhalten beobachtet habe und die Reaktion kenne. Punkt 2 trifft durchaus zu - ich halte es für einen Mehrwert, mein Gegenüber befriedigt zu haben. Punkt 3 nicht. Ich definiere meinen Selbstwert nicht dadurch, dass ich anderen ein gutes Gefühl beschert habe. Ich betrachte es eher als eine Art Bonus (auch wenn ich durchaus hin und wieder etwas enttäuscht bin, wenn ich nicht in der Lage war, ein gutes Gefühl zu erzeugen - denn dann "läuft es nicht nach Plan" - und es gibt IMMER einen Plan...).

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Absätze eingefügt - das sah zu sehr zusammengeschmiert aus..
Geschrieben

Ich hatte mal Kontakt zu einem Authistischen Menschen und gab mir Mühe immer zu lächeln, denn der Person gings zu der Zeit nicht so prickelnd. Durch die Kopie meiner Mimik konnte ich ihm helfen. Das ist alles was ich ansich dazu sagen kann. Mir ists immer wichtig das ich solchen Menschen sage was ich denke und in welche Richtung meine Gefühle dabei gehen. Sprich wenn ich sauer bin sag ich das und wenn ich froh bin auch. Das ist zwar die erste Zeit etwas anstrengend aber funktioniert ganz gut. In ner Partnerschaft stelle ich mir das ein bisschen schwierig vor kann aber nicht mitreden.

Geschrieben
vor einer Stunde, schrieb Punk111:

Darf Ich, als seit dem 13. Lebensjahr Borderline Betroffene, mal ganz kurz, auch wenn Borderline und Autismus, tatsächlich null miteinander zutun haben. Borderline ist eine Persönlichkeitsstörung. Und wir sind Alles, aber nicht unfähig Gefühle und Emotionen aufzunehmen. Tatsächlich ist das eine der positiven Eigenschaften der Störung. Und Gefühlskälte ist nur ein Schutzmechanismus. Emotion Kontrollstörung ist was anderes, als es bei anderen nicht zu erfühlen. Wir verstecken unsere Gefühle, weil uns im allgemeinen als Kind beigebracht wurde, das sie falsch sind. Ich finde es schlimm, wenn solche Aussagen gemacht werden, das Borderliner manipulativ, aggressiv oder was weiss Ich, sind. Wir sind Menschen, mit unterschiedlichen Geschichten und Nebendiagnosen. Ich habe durch viele Jahre Therapie, viele mit der Diagnose kennenlernen dürfen. Und kein einziger, dieser Menschen, war nicht empathisch.

Beide Gruppen haben doch Probleme mit Emotionen. Sind ja nicht alle Boderliner gleich, wie du selbst schon schreibst. Ich finde man kann nicht gewisse Diagnosen abstreiten, wenn sie schon längst dokumentiert sind. Die Sache mit der Manipulation will ich hier nicht breittreten, aber das kann man überall nachlesen. Ich wollte hier auch nicht gegen Borderliner sticheln. Ich hab nur geschrieben, was ich in dem Moment dachte. War ja später mit einer anderen Boderlinerin zusammen, aber da dann gleich mit einer offenen Beziehung angefangen. Die zweite hatte sich zwar manchmal heftige Selbstverletzungen zugefügt und hatte öfters Suizidgedanken, aber die war meistens sehr fröhlich und konnte mit ihrer "Krankheit" besser umgehen. Die erste war eher schizomäßig drauf und litt am Gefühlschaos. Einmal hatte sie sogar fast geheult, weil ich ihr Blut von ihren Tagen gesehen habe. Bei ihrem Trauma kein Wunder. Hab jedenfalls vor allen Respekt, die Therapien machen. Als Partner selbst kann man ja nicht viel helfen, außer sich selbst emotional abhärten und sich über das Thema informieren.

Geschrieben (bearbeitet)

Sehr netter beitrag - ich bleibe mal bei deinem Bild vom Autismus und deinen Prämisen.

vor 8 Stunden, schrieb kismet23:

1. Durch Spiegelneuronen werden positive Gefühle die durch Gestik und Mimik und Tonlage ausgedrückt werden vom Körper interpretiert und eigene Glückshormone ausgestoßen.

 

Dies trifft absolut zu allerdings sind sie ja nicht die einzige Quelle womit wir den Partner wahrnehmen.

vor 8 Stunden, schrieb kismet23:

2. Die Gefühlsspiegellung erzeugt einen Mehrwert für eine Person, so das sie sich freut wenn sie ohne Gegenleistung etwas für jemanden tun kann. (Im Sexuellen Sinne wären dies Handlung, die speziell und oder ausschließlich auf den sexuellen Genuss des anderen zielen.)

Das bezieht sich nicht unbedingt immer auf alle Personen. Es gibt leute die das absolut mögen aber eben auch leute die dadurch garnicht so extreme glücksgefühle bekommen. Dazu muss man kein autist sein

vor 8 Stunden, schrieb kismet23:

3. Durch Wahrnehmung von bestätigen Emotionen, entsteht eine Bestätigung des eigenen Selbstwertes, was als positives Gefühl wahrgenohmen wird.

Diese bestätigung kann aber auch durch andere quellen kommen oder auf basis der bewussten wahrnehmung (du hörst wie dein Partner stöhnt und kannst das damit asoziren das dein partner spaß hat weil er dir das schonmal gesagt hat)

vor 8 Stunden, schrieb kismet23:

Meine Frage ist, wenn man die Emotionen seines Gegenübers nicht lesen kann, wirkt sich das auf das eigene Sexuelle Verlangen aus?

Ja tut es aber eher weil das Konzept "Sex" anfangs schwer zu verstehen ist - man kann aber durchaus dinge tun die einem helfen. 

Als beispiel: Partner/in leckt dich und jedesmal wenn es dir gefällt machst du was /Streichelst sie/ihn auch in sexueller weise) und jedesmal wenn es sich nicht so gut anfühlt oder dir zu wenig ist kneifst du in die brustwarzen.

Du machst hier das selbe wie die spiegelneuronen normalerweise über emotionen tun würden, nur das du die Signale physikalisch gibst.

Ich bin selber Dominant und habe normal submissive partnerinnen weswegen mir das beispiel nun passend vorkam - evtl muss man das an die jeweilige situation anpassen aber das Konzept sollte auf andere Beispiele übertragbar sein.

Hoffe ich konnte etwas Beitragen ;)

bearbeitet von Salvat82
Geschrieben

Ich freue mich das es Menschen gibt die den gesamten Text gelesen und konstruktiv sich geäussert haben. Die Variante mit der pysikalischen Signalübertragung werde ich mal weitergeben, es klingt zumindest interessant.

Geschrieben
vor 9 Minuten, schrieb kismet23:

Ich freue mich das es Menschen gibt die den gesamten Text gelesen und konstruktiv sich geäussert haben. Die Variante mit der pysikalischen Signalübertragung werde ich mal weitergeben, es klingt zumindest interessant.

Du musst halt immert bedenken das diese Menschen Sex auch komplett anders verstehen können - bzw ihnen verständniss für das "Konzept Sex" fehlt.

Da muss man halt durchaus versuchen nahe zu  bringen was gerade so das tolle ist und was einen selbst glücklich macht und diese Dinge dann mit anderen reizen verbinden...
Ich glaube der BDSM bereich hilft da durchaus weil es bei BDSM oft darum gibt positive & negative signale zu senden durch verschiedene methoden, da sollte also auch etwas dabei sein was man dann zum gemeinsamen kennenlernen nutzen kann.

Geschrieben

Respekt für ein tiefgehendes Thema... aber... hier(!)... in der Schublade "Partnerschaft"...?! Ich hoffe, du konntest deiner Freundin mit deinem sozialpsychologischen Grundwissen helfen, ohne sie mit (deinen) Kontext-Thesen zu "erschlagen"... ;-) und... in der Sexualität handeln die wenigsten mit "logischer Notwendigkeit"... so oder so... also hier... jedenfalls... :-)

Geschrieben

Bei mir wird sowas uach vermutet und ich tue mir auch schwer, zu verstehen, was andere wollen. Mit Sex habe ich aber kein Problem und es macht mir Spaß, anderen Lust zu schenken. Sowas muss man wenn dann mit der individuellen Person ausprobieren, da kann man gar nichts pauschalisieren.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Als Aspie , der spät diagnostiziert wurde, quasi erst jahrzehntelang als neurotypisch durchging, ist diese Frage für mich nicht leicht zu beantworten. Was ich sagen kann, ist dass Gefühle, körperlicher oder emotionaler Art bei mir eher mit dem Verstand wahrgenommen werden. Mimik kann ich auch nur schwer lesen und auch nur 7 Grundgefühle mittlerweile wahrnehmen. Das ist auf das einfache Maß reduziert. Alles darüber hinaus ist schwer zu lesen und da brauche ich ne Weile, um eventuell dahinter zu steigen, es sei denn der/die Betreffende erklärt mir das.
Sex haben viele Aspies gerne und auch oft und auch extrem. Vielleicht ist es ein Ausgleich für das fehlende Empfinden. Da ich bisher nicht viel abseits des "normalen" Sex kenne, kann ich leider nicht für mich selber sprechen. Aber mit der Probierfreudigkeit haperts bei mir nicht. Und nicht jeder Autist ist gleich kontaktscheu, sondern das Problem dahinter ist, dass da zwei verschiedene Denkmuster miteinander interagieren (Ich rede von Autist - Neurotypischen), die kaum eine gemeinsame Sprache sprechen. (Beispiel (Normalo: "Smalltalk" Autist erwidert: "Spezialinteresse" Basis muss gefunden werden und Neurotypische müssen leider, so doof es klingt, akzeptieren, auf was sie sich da einlassen. Und glaubt mir Autisten bemühen sich schon genug, auf normaltypische "Besonderheiten" einzugehen. ;))

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
  • 3 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)
Am 3.9.2017 at 21:44, schrieb Crissi_x3:

Bei mir wird sowas uach vermutet und ich tue mir auch schwer, zu verstehen, was andere wollen. Mit Sex habe ich aber kein Problem und es macht mir Spaß, anderen Lust zu schenken. Sowas muss man wenn dann mit der individuellen Person ausprobieren, da kann man gar nichts pauschalisieren.

Es wird selbst von Fachleuten immer wieder übersehen, dass Asperger-Autismus im speziellen aber auch Autismus im allgemeinen eine große Bandbreite an Ausprägungen und Persönlichkeiten beinhaltet. Es gibt nicht den Autisten und den Asperger, genau wie es nicht den Politiker, den Bayern oder die Mutter gibt die stellvertretend für alle stehen. 

Du könntest daher ohne weiteres Asperger-Autistin sein (einige Angaben in Deinem Profil sprechen evtl. dafür) und trotzdem eine tolle Liebhaberin die Spaß am Sex hat und anderen viel sexuelle Freude bereitet. Das schließt sich keinesfalls aus. Im Gegenteil ist es sogar so, dass dadurch, dass sich Asperger vom Verstand und nicht von den Emotionen leiten lassen, der Sex sogar besonders gut sein kann.

Wenn man sich zum Beispiel die Eigenschaften ansieht, die mit Asperger in Zusammenhang gebracht werden, dann treffen die einzelnen genannten Eigenschaften auch auf viele nicht autistische Personen zu. Der Unterschied zwischen dem Asperger und dem Neurotypischen besteht daher nicht in bestimmten Einzeleigenschaften (von einigen Ausnahmen abgesehen)  sondern in den Kombinationshäufungen.

Das heißt einfach ausgedrückt folgendes:

Wenn man 100 Asperger-typische Charaktereigenschaften nimmt, dann werden wahrscheinlich die meisten Nicht-Autisten sich auch in der ein oder anderen Eigenschaft wiederfinden. Von diesen 100 Eigenschaften treffen dann bei einem Nicht-Autisten zum Beispiel 10 Eigenschaften ebenfalls zu, 90 Eigenschaften aber nicht. Bei einem Asperger verhält es sich dagegen tendenziell umgekehrt. Auch bei ihm werden ganz sicher nicht von 100 Eigenschaften 100 zutreffen, weil ja jeder Asperger auch ein individueller Mensch ist, aber vielleicht treffen dann zum Beispiel 80 von 100 Eigenschaften auf ihn zu, und dass schließt dann einen Nicht-Autisten aus. 

Ist jetzt sehr vereinfacht erklärt aber vom Grundprinzip her sind so auch die entsprechenden Tests aufgebaut um Asperger zu diagnostizieren.

Eine Anmerkung noch zu den Gesichtsausdrücken: Das Hauptproblem in der Gesichtsmimikerkennung liegt beim Asperger nicht im groben, sondern im feinen, inbesondere bei den Zwischen-den-Zeilen-Botschaften. Der Asperger nimmt sehr wohl wahr wenn ein anderer Mensch zum Beispiel lächelt. Das Problem für ihn besteht jedoch in der Interpretation des Lächelns: Ist es ein flirtendes Lächeln, ist es ein freundschaftliches Lächeln, ist es ein gute Laune Lächeln, ist es ein Verlegenheitslächeln etc. Ein erfahrener Asperger stellt dann eher geschickte Fragen um die Haltung des anderen herauszufinden und kommt so letztlich zum gleich Ziel, wenn auch umständlicher.

Es gibt Asperger die Probleme mit Berührung und Sex haben aber es gibt auch genügend Asperger bei denen das nicht der Fall ist; warum das so ist habe ich oben schon erklärt. Es gibt auch Asperger die zum Beispiel besonders auf intensive Berührungen aus sind, da gibt es zum Beispiel welche die es nicht aushalten in Schuhen eingesperrt zu sein und überzeugte Barfußläufer sind oder Kondome nicht ertragen, weil sie das Leben intensiv spüren wollen/müssen. Um aber die Eingangsfrage zu beantworten hat das Problem der Emotionserkennung oder eigentlich müsste es heißen der richtigen Emotionsinterpretation nichts damit zu tun, ob Asperger Sex genießen können oder nicht.

 

 

 

 

 

bearbeitet von SpermadeiTürauf
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