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**Abtreibung**


En****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich verbiete niemandem seinen Egoismus. Es war nur eine pure Feststellung das Abtreibung nach einer ***igung oder weil das Kind kleine Behinderungen haben sollte, eher Egoismus entspringen und nicht der vorgeschobenen Gründe "es wäre das Beste fürs Kind"- das wird nur zu gerne vorgeschoben um damit persönlichen Egoismus zu vertünschen.

Aber du hättest mehr lesen sollen, als nur diesen einen Satz, dann hättest du gelesen, das ich grundsätzlich der Meinung bin.
Sache der Frau ob sie abtreibt oder nicht.

Ich persönlich finde nur sie sollte dann auch die Courage haben und dazu stehen, das viele Gründe eher Egoismus entspringen und nicht immer der beste Weg fürs Kind sind.


Kat


Geschrieben

hmmm.... auch wenn ich mit einem Großteil Deines Postings d'accord gehe, @ Sylphinja - mich stört das Wort "Egoismus" sehr. Es gibt große Unterschiede im Denken und Fühlen von Frauen. Wenn die eine Frau aus einem tiefen Bauchgefühl heraus es wirklich gut mit dem Kind meint, was es sehr schwer haben würde.... dann ist es nicht Egoismus. Hat was mit Empathie zu tun, mit Voraussehen.

Und ein Abtreiben nach einer ***ung als egoistisch anzusehen, das finde ich sehr schwarz-weiss gedacht, tut mir leid. Es ist wie ein Schlag ins Gesicht der Frauen, die sich sowieso damit schwer tun.

Denn wenn Du sogar in diesem Fall eine Abtreibung als egoistisch ansiehst, dann siehst Du es vom Prinzip her wohl auch bei allen Fällen. Dann passt es meiner Meinung nach nicht, dass Du schreibst, dass die Frau das zu entscheiden hat. Also ok, es passt - aber es klingt nicht ehrlich gemeint.


Geschrieben (bearbeitet)

Hm ich glaube du siehst die Bezeichnung Egoismus als zu negativ und damit vielleicht selbst etwas zu schwarz weis----

Ich gebe zu im Falle eines sexuellen Mißbrauchs würde ich auch abtreiben.
Einfach weil ich für mich persönlich nicht damit leben könnte und wollte, das Kind auszutragen von einem Mann der mich seelisch so sehr verletzt hat.

Das ist im Grunde eine egoistische Entscheidung, da ich sie aus meinen Empfindungen heraus treffe. Und dabei nicht berücksichtige, das dass Kind ja gar nichts für die Taten seines, ebenso sehr egositischen Vaters, kann und dafür auch keine Schuld hat- Aber das Kind muss schlußendlich die absoluten Konsequenzen tragen, nämlich das es nicht leben darf.

Nur ich für meinen Teil würde dann dazu stehen, das dies eine für mich persönliche Entscheidung und damit aus Egoisimus heraus ist.
Ich sage ja nicht das dies schlecht ist, es wäre schlimm wenn wir nicht alle irgendwo die Punkte hätten, wo wir uns selbst am wichtigsten sind.
In einem gesunden Masse ist Egoismus absolut okay und auch mitunter angebracht)

Kat


bearbeitet von Sylphinja
Geschrieben

Ich denke, was Kat meint, ist, daß eine Frau sich selbst gegenüber ehrlich sein sollte, was die Beweggründe angeht.

Wenn also im Beispiel einer Behinderung eine Frau sich sagt: "Das Leben dieses Kindes ist absolut nicht lebenswert, es wird nie so sein können wie andere Kinder, sein Leben lang auf Pflege angewiesen und geistig immer nur wenige aufflackernde lichte Momente haben!" und aus dem Grund abtreibt - und dabei eigentlich tief im Inneren dachte "Ich werde wegen dieses Kindes nie wieder frei sein, es wird sein Leben lang auf Pflege angewiesen sein, mich werden schiefe Blicke treffen, ich muß Jahrzehnte lang rund um die Uhr verfügbar sein und ich fühle mich dieser Herausforderung einfach nicht gewachsen, ich habe ANGST davor und traue es mir nicht zu!" - daß es dann später Probleme geben kann.

Wenn die Frau nämlich abtreibt unter dem Vorwand des Kindeswohls und dann eines Tages bei einer anderen Frau ein glückliches, behindertes Kind sieht - und zusammenbricht, weil die Schuldgefühle sie überwältigen und sie erkennt, daß sie nicht um des Kindes Willen, sondern um ihrer selbst Willen abgetrieben hat.

Habe ich Dich da richtig verstanden, Kat?

Wobei es absolut legitim ist, in solchen Fällen sich für das eigene Leben und gegen das Kind zu entscheiden. (Ich könnte selbst nicht sagen, was ich täte; ich glaube, ich bräuchte verdammt viel Hilfe bei der Entscheidungsfindung, gerade was das Thema Behinderungen angeht - ich weiß ganz ehrlich nicht, ob ich die Kraft hätte!)

Nur ist es wichtig, daß man sich über die Gründe eines Abbruchs wirkich im Klaren ist - sonst kommt eines Tages das böse Erwachen, und zu dem Trauma des Eingriffs an sich kommt die Erkenntnis hinzu, sich selbst in die Tasche gelogen zu haben.


Geschrieben

Es sollte aber wirklich die Entscheidung der Frau sein - und nicht anderer aus ihrem Umfeld (allen voran: der Erzeuger, aber auch: deren Eltern, Freunde, Arbeitgeber ...), die oft genug zum eigenen Nutzen den "einfachen Ausweg" zu weisen suchen.


Geschrieben

Danke @ LAdy ja so in der Art meinte ich das auch.)

Ich denke man sollte sich selbst der Gründe für eine Abtreibung sehr bewust sein.
Und eben auch für sich persönlich dazu stehen.

Ein SS Abruch ist eh eine Sache die sehr stark an den Nerven einer Frau zerrt, und wenn diese sich dann selbst noch belügt, macht es das ganze leider nicht einfacher.

Ich sagte ja ich bin kein Abtreibungsgegner. Und ich finde es selbst persönlich absolut bescheiden, wie sich manche Leute den Frauen gegenüber verhalten.
JEde Frau muss in dieser Situation wo sie vor dieser Entscheidung steht, den Weg gehen denn sie für richtig hält.
Und ich finde es menschlich falsch sie deswegen dann auch noch auszugrenzen und zu diskriminieren.
Jede Frau hat ihre Gründe und wie gesagt die meisten davon kann ich verstehen und auch akzeptieren
Das letze was die Frauen brauchen ist der Vorwurf das sie eine Mörderin sind, ausgesprochen von Leuten die sich keinen Deut in ihrer Situation versetzen können.

Bis auf eben den zu faul zum verhüten, da kommts mir halt hoch- aber das ist eher persönliche Abneigung zu der ich auch stehe.
Aber selbst da denke ich das keiner das Recht hat, über diese Frauen zu richten, das wird irgendjemand anderes schon machen wenns soweit ist. Und wenns Mutter Natur selber ist, die das in die Hand nimmt.
Da vertraue ich dann wohl auf sowas wie "kosmisches Gleichgewicht"

Und sorry dieses "ich würde das NIEEE tun", das ist blauäugiger Müll.......ob oder ob nicht, kann man erst beurteilen wenn man in der Situation ist oder war, das man vor dieser Frage stand. Und selbst dann kann man das nicht als allgemein gültig sehen, denn jede Situation muss immer individuell betrachtet werden.

Kat


Geschrieben (bearbeitet)

Ich verbiete niemandem seinen Egoismus. Es war nur eine pure Feststellung das Abtreibung nach einer ***igung oder weil das Kind kleine Behinderungen haben sollte, eher Egoismus entspringen und nicht der vorgeschobenen Gründe "es wäre das Beste fürs Kind"- das wird nur zu gerne vorgeschoben um damit persönlichen Egoismus zu vertünschen.

Aber du hättest mehr lesen sollen, als nur diesen einen Satz, dann hättest du gelesen, das ich grundsätzlich der Meinung bin.
Sache der Frau ob sie abtreibt oder nicht.

Ich persönlich finde nur sie sollte dann auch die Courage haben und dazu stehen, das viele Gründe eher Egoismus entspringen und nicht immer der beste Weg fürs Kind sind.


Kat




ich habe komplett gelesen...und ich sehe einen widerspruch..in *ich akzeptiere*..und der aussage *es ist purer egoismus*...

ANGST davor und traue es mir nicht zu!"



angst und egoismus sind zweierlei


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Beiträge zusammengeführt (siehe Forenregeln)
Geschrieben

@ampaarbln tja und lesen und verstehen was ich damit wirklich sagen will sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Das ist halt der Nachteil an geschriebenen Worten, man hat sehr viel Möglichkeit das zu interpretieren, bzw es fehlt der visuelle Part des Gegenüber um es wirklich so zu verstehen wie er es vielleicht meint.

Wie gesagt Lady hat es schon ganz gut auf den von mir gemeinten Punkt gebracht,. und daher ist das auch kein Widerspruch.

Kat


Geschrieben

angst und egoismus sind zweierlei



Ja, da gebe ich Dir Recht.

Aber mir ging es nur darum, daß jede Frau sich über die eigenen Beweggründe sehr deutlich im Klaren sein sollte. Gründe zu suchen, weil die eigenen Gründe und Empfindungen als Begründung nicht reichen (gefühlsmäßig) halte ich für gefährlich.

Aber wie gesagt, ich kann hier auch nicht wirklich mitreden. Ich gehe davon aus, daß die allermeisten Frauen sich mehr als genug Gedanken machen, und daß so eine Entscheidung in den meisten Fällen viele Tränen und seelische Narben verursacht.

Ich fühle mich als Nichtbeteiligte immer auf sehr dünnem Eis, wenn ich hier mitdiskutiere - die Dinge, die in solchen Frauen in solchen Momenten vorgehen, kann ich nicht im Entferntesten nachvollziehen geschweige denn verstehen.

Ich weiß nur: Würde eine gute Freundin in der Situation sein, würde ich in jedem Fall eins tun: Hinter ihr stehen. Egal, wie sie sich entscheidet.

Mehr kann ich vermutlich nicht beitragen.


Geschrieben

Ich weiß nur eins: Würde eine gute Freundin in der Situation sein, würde ich in jedem Fall eins tun: Hinter ihr stehen. Egal, wie sie sich entscheidet.

Mehr kann ich vermutlich nicht beitragen.



Das ist aber das Beste und hilfreichste was du machen kannst)

kat


Geschrieben

Aber - liebe Sylphinja, im Endeffekt ist es kein Egoismus, denn wenn ich weiss, dass dieses Kind von mir nicht so geliebt werden würde, eben weil ich es in Gewalt empfangen habe oder auch weil ich von mir aus nichts dazu beigetragen habe, nicht mal einen unbewussten Wunsch (wie es in Fällen von fehlender Verhütung der Fall sein könnte) hatte, dann erspare ich dem Kind ein Leben mit dem Gefühl, nicht erwünscht zu sein. Weisst Du, wie ich das meine? Es gibt Kinder, die Zeit ihres Kinderlebens mit ihren "furchtbaren" Vätern verglichen werden, deren Wurzeln ständig schlechtgemacht werden, die später schwere seelische Störungen davontragen.... Das meinte ich mit Empathie, mit Einfühlen.... ich bin selbst ständig auf meinen Vater "hingewiesen" worden, der meine Mutter verlassen hat, als ich 12 Jahre alt war. Ständig diese unbewussten Gefühle meiner Mutter, die Vorwürfe - und weil ich ihm ähnlich sehe. Das alles hat sich auf mich übertragen, auf mein Selbstbewusstsein übertragen.

Das alles ist komplexer, als es nur mit "Egoismus" abzutun. Das meinte ich mit schwarz-weiss. Egoismus ist das falsche Wort, dabei bleibe ich


Geschrieben

okay in dem Punkt 1:0 für dich *g*)

Aber da bliebe ja noch das Argument der Adoption....dann würde das Kind nicht darunter leiden müssen ein ***igungsergebniss und (wie die Mutter) gleichzeitig Opfer zu sein

Kat


Geschrieben

mhm....

ich finde es absolut legitim, wenn menschen, die nie in dieser situation waren, mitreden und mitdiskutieren.
auch und vor allem männer, die oft ausgeschlossen werden aus dieser entscheidung.

ich glaube das deshalb, weil kinder in gewisser weise halt gemeinschaftliches GUT darstellen, der mutter also nicht " gehören".

die " mein bauch gehört mir " einstellung schätze ich nicht sonderlich, ein kind ist ein geschenk, ein mensch, der teil der menschlichen gesellschaft ist, also sich und allen gehört...hoffe, ich drücke mich verständlich aus.
somit nehme ich nicht nur dem kind sein leben, sondern der gesellschaft ein mit-wesen.
die spirituelle oder meinetwegen religiöse komponente dabei mal völlig außer acht gelassen.

ich denke, entweder sehe ich mich und das kind in einem kosmischen und gesellschaftlichen kontext, oder eben nicht.

die entscheidung, trage ich das kind aus oder tu ich das nicht, ist von frau zu frau verschieden. egoismus und angst dürften dabei die größten motivationen darstellen.

vielleicht könnte man vielen frauen die angst vor dem austragen nehmen, wenn die gesellschaft insgesamt etwas lebensfreundlicher wäre und wir uns aus manch normativen zwängen lösen könnten.

ansonsten möchte ich dem forum bzw den usern hier ein kompliment machen.
es ist schön, dass dieses schwierige thema hier in einem guten ton diskutiert werden kann...auch kontrovers.

vielen dank.

ese


Geschrieben

Das sehe ich auch wiederum anders, Kat

Es ist in meinen Augen unmenschlich, ein Baby fast 10 Monate im Bauch zu haben, es dann zu gebären, anzusehen und wegzugeben. Das kann niemand wirklich verlangen.... Das Kind selbst weiss irgendwann, dass es weggegeben wurde und fragt sich warum. Wobei wir wieder beim Punkt seelische Störungen sind. Sorry, ich bin Moderatorin in einem Forum, in dem es u. a. um missbrauchte Frauen geht und um Menschen, die durch eine schlimme Kindheit seelische Störungen haben.... von daher vielleicht meine einseitige Meinung. Is ja nich so gemeint, dass ich Deine persönlichen Gefühle zu diesem Thema in Frage stelle - aber ich glaub, im Endeffekt tue ich das *schäm* durch meine eigene "Vorgefärbtheit"


Geschrieben

Nachdem ich nun so viele Anworten hier gelesen habe, und einige davon mich doch innerlich sehr aufgewühlt haben, und ich hier zu eigentlich nichts mehr schreiben wollte.. Kann ich jetzt doch nicht anders.

Ich habe mich gefragt, ob ich meinen jüngsten Sohn der nach seiner Geburt eine Massenhirnblutung erlitten hatte, und jetzt schwer behindert ist damals abgetrieben hätte oder nicht wenn ich im Vorfeld davon gewusst hätte. Meine Antwort NEIN. Klar ist es schwer, und es wird auch noch sicherlich eine Zeit lang so sein, aber wer soll entscheiden was lebenswert ist und was nicht.. auch wird er nie ohne Betreuung sein Leben meistern können, aber nichts desto trotz gibt er einem jeden Tag aufs neue sehr viel Liebe wieder zurück und das spiegelt sich in seinem ganzen Wesen wieder. Auch gehöre ich zu den Müttern die sagen, das ich mein Kind spätestens mit 17, 18 in eine Heim geben werde, was aber nichts mit Egoismus meiner Seite zu tun hat, sondern einfach eine ganz andere Denkfolge beinhaltet. Was passiert mit ihm, wenn ich nicht mehr bin, denn 1. kann ich seinen beiden Brüdern es nicht zumuten sich dann um Ihn zu kümmern, wenn ich nicht mehr da bin, und 2.auf der anderen Seite ist es einfacher in dem Alter von 17 oder 18 ihn in einer Heimeinrichtung zu intigrieren als im höheren Alter. Ich seh es auch nicht als eine Art Abschiebung an, wie es mir auch schon mal von anderen Unterstellt worden ist, sondern zu seinem Besten, denn irgendwann sollte er einfach unter Gleichaltrige und Gleichgesinnte. Ich weiß ich werde ihn mir dann wenn es so weit sein sollte auch regelmäßig nach Hause zurückholen, aber nichts desto trotz hab ich irgendwann auch wieder ein Anrecht auf ein eigenes Leben. Soo das musste ich jetzt nochmal hierzu schreiben..


Geschrieben

@ Ese - dein Beitrag macht mich nachdenklich und ein bisschen wackelt meine "mein Bauch gehört mir" Denke..... Es ist schwer, festsitzende Denkweisen und Muster zu überdenken... und ich brauche dazu länger.

Wenn ich mir überlege, dass mein zweites Kind u. a. auf der Welt ist, weil ich seelische Unterstützung hatte damals in Gestalt einer älteren Kollegin, die viel mit mir geredet hat. Sie war gläubig, hat das aber außen vorgelassen, sondern nur als Mensch mit mir gesprochen. Ich war 38, hatte Angst wie es weitergehen soll, kannte den Vater erst 3 Monate.... Heute bin ich froh, dass der kleine Mann auf der Welt ist, er ist ein Sonnenschein, wenn auch oft megaanstrengend.

Ich mag diesen Thread hier sehr, auch wenn er mich sehr aufwühlt.


@ Ungezähmt - danke für Deine offenen Worte, dafür dass Du uns teilhaben lässt an Deinen Gefühlen, Gedanken. Mehr kann ich grad nicht sagen. Fühl Dich lieb umarmt.


Geschrieben

@Ungezähmt: Fühl Dich auch von mir umarmt. Ich glaube ich kann nachvollziehen, was in Dir vorgeht - mein Vater arbeitet in einem Wohnheim für erwachsene Behinderte, und ich habe einige Familienhintergründe mitbekommen.
Ich denke, Du hast ein absolutes Recht auf Dein eigenes Leben - genau wie Dein Kind.
Loslassen ist in so einem Fall noch schwerer, als generell schon, weil man sich nicht nur vor sich selbst, sondern auch vor der Gesellschaft rechtfertigen muß.
Danke für Deine Offenheit.

Wißt ihr, daß ich manchmal heulen könnte?

Wenn ich solche Threads lese? Ich finde es unglaublich und schön, daß wir dieses Thema hier so diskutieren können.

Es wühlt mich auf und macht mich nachdenklich, es bewegt mich zutiefst - und es gibt mir das Gefühl, ein Teil einer wirklich tollen Gemeinschaft zu sein. Hätte mir jemand vor einem halben Jahr gesagt, daß es möglich sei, so etwas unter Preisgabe wirklich intimer und sehr sehr privater Gedanken und Gefühle auf dieser Plattform zu schreiben (wozu verdammt viel Mut und Offenheit und .. ja, VERTRAUEN gehört!), dann hätte ich es nicht geglaubt.

Ich sage auch danke. Schön, daß es Euch gibt.


Geschrieben

*durchatmet*
In den letzten Tagen wurde hier so viel geschrieben , sachlich , mit Gefühl , Herz und Verstand .
Erstmal danke an alle dafür ....


Das Kind selbst weiss irgendwann, dass es weggegeben wurde und fragt sich warum. Wobei wir wieder beim Punkt seelische Störungen sind.


Dieser Satz bewegt mich sehr , ich sitz hier , sehe mein Leben an mir vorbeiziehen , daß was ich erlebt habe und weiß , daß mich eben diese Frage nach dem " Warum " nie in meinem ganzen Leben mehr loslassen wird .

Aber da bliebe ja noch das Argument der Adoption....dann würde das Kind nicht darunter leiden müssen ein ***igungsergebniss und (wie die Mutter) gleichzeitig Opfer zu sein


Zu wissen , daß man ein ***igungergebniss ist wird einen immer " leiden " lassen , auch wenn man adoptiert wurde und an sich dann eine tolle und schöne , voll Liebe geprägte , Kindheit hatte .


Bis auf eben den zu faul zum verhüten, da kommts mir halt hoch- aber das ist eher persönliche Abneigung zu der ich auch stehe.


Bei dem Denken , daß eine Abtreibung ja auch eine Verhütungsmethode sei , krieg auch ich das Megakotzen !
Wer alt genug ist Sex zu haben , der sollte ( in meinen Augen ) auch alt genug sein , sich über Verhütung und das was beim Sex passieren kann , vorher Gedanken zu machen .



Zu diesem Thread kam es , weil im Chat eben diese Frage aus meinem Eröffnungsposting aufkam .
Mir wurde vorgeworfen , daß ich " respektlos , verantwortungslos und eine Mörderin " sei , weil ich eine eigene Meinung dazu habe .
Ich für meinen Teil ...
Irgendwann Ende 20 bekam ich den sehr starken Wunsch nach einem Kind , war jahrelang in einer Partnerschaft , es hat aber mit dem Schwanger-werden nicht geklappt .
Dieser Mann war der erste und letzte in meinem Leben , den ich mir als Vater meines Kindes hätte vorstellen können , aber das nur am Rande .

Würde ich jetzt , trotz Verhütung , schwanger werden , dann würde ich dem Vater des Kindes das mitteilen , mit ihm darüber sprechen , aber dennoch ...
Die endgültige Entscheidung für/gegen das Kind , daß wäre meine Entscheidung .
Die Entscheidung für mich und mein Leben ...
Wenn das egoistisch sein soll , dann bin ich es in dem Fall .

Ich bin ein absoluter Kindernarr , Kinder sind so vorbehaltslos , ehrlich , graderaus .
Manchmal denke ich , daß mir schon was " fehlt " , aber andererseits sehe ich halt auch mich .
Ich werde 36 Jahre , hab gesundheitliche Probleme , die eine Schwangerschaft bzw. das Leben eines Kindes nicht grade " positiv " beeinflussen ...

Ich glaube ich schweife grade ziemlich ab , ich sammel mich mal , mein Kopf ist übervoll ...

Danke Euch allen ...


Geschrieben (bearbeitet)


Zitat Perlenhexe
Das sehe ich auch wiederum anders, Kat

Es ist in meinen Augen unmenschlich, ein Baby fast 10 Monate im Bauch zu haben, es dann zu gebären, anzusehen und wegzugeben. Das kann niemand wirklich verlangen.... Das Kind selbst weiss irgendwann, dass es weggegeben wurde und fragt sich warum. Wobei wir wieder beim Punkt seelische Störungen sind. Sorry, ich bin Moderatorin in einem Forum, in dem es u. a. um missbrauchte Frauen geht und um Menschen, die durch eine schlimme Kindheit seelische Störungen haben.... von daher vielleicht meine einseitige Meinung. Is ja nich so gemeint, dass ich Deine persönlichen Gefühle zu diesem Thema in Frage stelle - aber ich glaub, im Endeffekt tue ich das *schäm* durch meine eigene "Vorgefärbtheit"



*g* ich sagte man könnte das Argument Adoption wieder rauskramen.
Ich persönlich halte von dem Argument auch nix. Denn das ist zwar ne Möglichkeit, aber in mein Augen keine wirkliche Unterstüzung bei der Pro oder Contra Frage zum Thema Abtreibung.
Denn hin oder her, das Kind ist nunmal Teil der betreffenden Frau, da geb ich dir recht, das es schwer fällt das einfach so wegzugeben (ich könnts glaub ich net).
Und man weis auch nie wo das Kind hinkommt, das heist es bleibt immer ne Angst im Hintergrund.
Und schlußendlich ist eine Adoption auch immer mit Problemen verbunden, soll es das Kind erfahren, muss es das, was wenns es das erfährt usw...

Alles Probleme die sich ergeben können und die man nicht wirklich beeinflußen kann.


Zitat Geile72
vielleicht könnte man vielen frauen die angst vor dem austragen nehmen, wenn die gesellschaft insgesamt etwas lebensfreundlicher wäre und wir uns aus manch normativen zwängen lösen könnten.


Ja da geb ich dir recht. Ein Riesenproblem ist leider die geselschaftliche Verhaltensweise gegenüber Kindern oder Familien.
Dabei rede ich noch nichtmal von finanziellen Aspekten- obwohl auch die ne Rolle spielen.

Und bitte jetze net das Argument ein Kind braucht nur Liebe....sorry aber die Tapete von der Wand knabbern kanns auch net wenns Hunger hat.

Aber solange es so ist, das man wohl eher mit 20 Hunden statt einem Kind ne Wohnung bekommt.
SOlange die Firmen Frauen benachteiligen weil sie ja schwanger werden könnten oder werden.
Solange Kinder als was unbequemes gesehen werden, werden sich viele Frauen dreimal überlegen ob sie ein Kind bekommen oder net.


Zitat Geile72
Würde ich jetzt , trotz Verhütung , schwanger werden , dann würde ich dem Vater des Kindes das mitteilen , mit ihm darüber sprechen , aber dennoch ...
Die endgültige Entscheidung für/gegen das Kind , daß wäre meine Entscheidung .
Die Entscheidung für mich und mein Leben ...
Wenn das egoistisch sein soll , dann bin ich es in dem Fall .


Ich finds legitim und gebe zu ich würds genauso machen.
Klar würde ich den Vater des Kindes mit einbeziehen, aber an einer von mit getroffenen Entscheidung würde der nix ändern können.

Kat


bearbeitet von Sylphinja
Geschrieben

hallo sylphinja,

ich würde es schön finden, wenn du kurz kennzeichnest, wen du gerade zitierst...ansonsten entstehen leicht missverständnisse.

danke


ese


Geschrieben

hallo nochmal,



mir selbst ist aus eigener erfahrung bekannt, dass kein verhütungsmittel 100% ig wirkt. meine tochter ist auch das resultat eine beschädigten kondoms und obwohl die pille danach binnen 24 stunden eingenommen wurde durfte ich mutterfreuden entgegen blicken.

mein statement dazu, sollte auch kein urteil über jene frauen darstellen, die sich zu einem abbruch entscheiden. vielmehr ist den frauen gar nicht bewusst, was sie tun. daher leiden die meisten auch noch jahre später darunter und trauern und stellen jährlich eine kerze auf. am schlimmsten sind die dran, die mehr oder weniger auf anraten ärzte dazu gewzungen werden oder auch der bericht der seinerzeit 16 jährigen, bei der der liebe freund das verhüterli abgezogen hat. oder aber frauen, die schon drei kinder haben und der mann abgehauen ist... ausnahmen gibt es immer. schrecklich sind nur die, die es ganz bewusst drauf ankommen lassen und wenn die sache schief geht, dann lassen wir es eben wegmachen. so einen fall hatte ich grade im kollegenkreis. da wird mit umgegangen, als würde man sich vom zahnarzt den zahnstein entfernen lassen. bei den damen hier liest man ganz klar die trauer und die verzweiflung heraus, weil sie nicht anders konnten.

ich möchte nur nochmal ganz klar betonen, ich verurteile die frauen nicht, die sich dazu entscheiden nur weil ich meine meinung dazu kund getan habe, dass abtreibung für mich mord ist. jede frau die sich mit dieser situation auseinandersetzen muß, wird die entscheidung für sich treffen müssen mit allen konsequenzen. und ich selbst musste diese entscheidung schon treffen und war heilfroh, als die 12 wochenfrist vorüber war, weil mich viele zum abbruch drängen wollten einschließlich des herrn papa.


@ Sylphinja
gerne würde ich dir links zu bildern nennen, die abgetötete föten zeigen die nicht älter als 8 bis 10 wochen alt sind. mir ist aber nicht bekannt, ob ich hier einen entsprechenden link einstellen darf.

nutze mal die suchmaschine google und gib in der suchleiste abtreibung ein. dann klicke oben auf bilder. auf der fünften seite ist schon mal ein kleiner vorgeschmack. falls du interesse hast, dann nenne ich dir noch andere links.

in diesem sinne allen noch einen schönen sonntag.


Geschrieben

@maylee Ich kenne viele der Bilder auch, und ich weis wie ein Kind in den verschiedenen Wochen ca aussieht vom Entwicklungststand her (wäre schlimm wenn ich das als Mutter nicht wüste)

Nur ich weis eben auch das viele der "stark Contra Abtreibung Seiten" einfach "falsche" Bilder verwenden.
Falsch im Sinne von, das sie Kinder halt weit jenseits der 12 SSW zeigen.

Im Grunde geb ich dir aber recht, ab der 7-8 Woche ist das schon ein kleines fertiges Minimenschlein und muss eigentlich nur noch wachsen und reifen.

Kat


Geschrieben

Ich denke, dass wir uns bei der "Abtreibung als Verhütungsmethode" alle einig sind, dass dieses Verhalten unentschuldbar ist.

Was behinderte Kinder betrifft, so kann ich, trotzdem ich die Erfahrung einer Abtreibung gemacht habe, nicht mit 100 %iger Überzeugung sagen, dass ich das Kind dennoch bekommen würde.
Ich stelle überhaupt nicht in Frage, dass dieses Kind weniger liebenswert wäre oder sein Leben weniger wert wäre. Ich KÖNNTE nicht entscheiden, ob sein Leben lebenswert wäre. Ich könnte nur entscheiden, ob ICH diese Verantwortung tragen kann und will, ob ich mich in der Lage sehe, ein Leben lang rund um die Uhr für dieses Kind da zu sein. Natürlich könnte man das Kind in ein Heim geben, wenn es alt genug ist (was ich in keinster Weise verurteile, denn ich glaube, dass es auch für das Kind eine gute Lösung ist und die Gründe für mich absolut verständlich sind), aber dazu gehört dann auch wieder Kraft, sich a) von diesem Kind so zu lösen und b) mit dem Unverständnis der Umwelt, den (Selbst-)Vorwürfen auseinanderzusetzen. So eine Entscheidung trifft man eben auch nicht "mal eben so".
Irgendjemand hier sagte, er hätte ein behindertes Kind und würde zurückblickend nicht abtreiben. Aber kann man sowas "zurückblickend" betrachten? Wenn man schwanger ist und diese Diagnose bekommt, ist da noch nicht dieser Mensch, den man über Jahre hinweg geliebt hat, da ist noch nicht die Erfahrung, dass das Leben trotzdem schön ist - da ist nur die Angst, die Panik, die Furcht vor dem, was da kommen könnte und wird.
Ich frage mich auch oft, was gewesen wäre, wenn ich nicht abgetrieben hätte. Wie mein Leben verlaufen wäre, wo ich jetzt stände. Aber trotzdem könnte ich nicht mit Überzeugung sagen, dass ich es anders machen würde, wenn ich "zurückgehen" könnte in die Vergangenheit. Ich kann es einfach nicht sagen...
Ich weiß nur, dass wir mit den Entscheidungen leben müssen, die wir treffen, die Konsequenzen tragen müssen. Egal, ob wir die Kinder bekommen, abtreiben lassen oder zur Adoption freigeben. Es kann uns hierhin aber auch dorthin führen, egal, wie wir uns entscheiden.

Was ich eigentlich sagen wollte? Weiß ich auch nicht... im Moment sind es nur viele Gedanken und Emotionen, die mir durch den Kopf rasen, also entschuldigt bitte, wenn es ein wenig sinnlos klingt...


Geschrieben

Ich finde es ganz und gar nicht sinnlos.

Wie schon öfter erwähnt, es ist ein hoch emotionales Thema, und da muß man sich nicht wundern, wenn teilweise kaum mehr kommt als blutiges Gestammel - und doch macht es Sinn und heilt.

Was behinderte Kinder betrifft: Ich bewundere jede Frau, die ein solches Kind bewußt zur Welt bringt. Ich weiß nicht, ob ich es könnte. Nicht, weil ich finde, daß dieses Kind kein lebenswertes Leben hat - sondern weil ich unsicher bin, ob ich persönlich genug Kraft und Mut hätte, das durchzustehen.

Ich bin ein Mensch (und nu wirds auch für mich sehr persönlich...), der ganz extrem auf Anerkennung gepolt ist. Ich habe jahrelang Außenseiter gespielt, teilweise verschuldet, teilweise unverschuldet.

In den letzten Jahren erst habe ich so etwas wie Akzeptanz in verschiedenen Gruppen erfahren, habe gelernt, mich zu integrieren und mich ein bißchen selbst gefunden.

Ich gestehe, ich WEIß nicht, ob ich die Kraft hätte, mich der Ablehnung (erneut!) zu stellen. Ich bin ein sehr starker Mensch, aber ich habe eine höllische Angst davor, wieder ausgegrenzt zu werden. Ich muß mir oft schon im alltäglichen Leben vor Augen halten, daß man es nicht jedem Recht machen kann, und daß man auch aneckt, wenn man die eigene Linie vertritt.

Im Großen und Ganzen denke ich, habe ich das inzwischen ganz gut im Griff.

Aber wie es bei einem behinderten Kind wäre - keine Ahnung. Ich WEIß, wieviel Leid und Mißachtung auf Betroffene zukommt. Und ich kann für mich persönlich nicht sagen, ob ich die Kraft hätte, das auf mich zu nehmen. Ich weiß es einfach nicht. Ich würde in jedem Fall einen Psychologen zu Rate ziehen. Ob das zu einer richtigen Entscheidung führt, weiß der Himmel - bislang bete ich zur Göttin, daß mir diese Prüfung erspart bleibt, ich fühle mich ihr in keinster Weise gewachsen.


Geschrieben

Ich find das sehr berührend, lady...

Und das ist eigentlich auch das, was ich versucht habe, zu sagen.
In erster Linie sind wir doch selbst Menschen, Frauen oder Mädchen, die ihre eigenen Ängste und Schwächen haben. Wir sind nicht, "nur" weil wir schwanger sind, plötzlich starke, unangreifbare Wesen, Löwenmütter, die alles tun. In uns selbst sind wir doch auch nur "Kinder", die, wie Du so eindrucksvoll beschrieben hast, ihre "Macken" und Sorgen haben, Ängste vor Ausgrenzung, Ängste vor Ablehnung, Ängste vorm Alleinsein.
Werdende Mütter sind keine Roboter, die rein logisch entscheiden. In erster Linie KÖNNEN wir doch nur für uns entscheiden, denn es ist noch nichts greifbares da, kein Kind, dass wir schon im Arm halten können, wir sind, trotzdem wir schwanger sind, immer noch irgendwie allein.

Und die Ängste kann uns niemand nehmen, kein Psychologe, kein Partner, kein Sozialarbeiter... da müssen wir ganz allein durch.

Fühl Dich mal gedrückt, lady, ich weiß ganz genau, was Du meinst...


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