Rede doch mit mir!

[Gelöschter Benutzer]

Am 3.12.2016 at 12:21, schrieb ricarda09:

Klar, reden ist wichtig. Wenn ich etwas überhaupt nicht mag, dann ist es das, nicht zu wissen woran ich bin. Es gibt auch genügend Männer, die nicht reden. Sicher, man kann auch Sachen "tot" quatschen. Aber wie soll Vertrauen entstehen, wenn man nicht miteinander reden kann? Und ja, die Beziehung und Intimität werden damit intensiviert, ich kann mich mehr und mehr öffnen und fallen lassen. Das ist das, was frau manchmal braucht.. Wobei ich natürlich da auch Unterschiede mache. Einer Affäre gebe ich nie so viel privates von mir preis (nur rein sexuelle Dinge), wie jemandem, mit dem ich eine echte Beziehung habe. Das ist klar. Reiner Selbstschutz.. Trifft auf mich auch zu, dass schreiben manchmal leichter fällt.. Vielleicht typisch Frau. Sollte aber egal sein, Hauptsache offen und ehrlich..

Ich stimme Ricarda09 uneingeschränkt zu "wie soll Vertrauen entstehen, wenn man nicht miteinander reden kann?!"

Ich bin mit meinem Freund gerade mal zwei Monate zusammen, aber es zeigt sich leider schon, dass wir ein anderes Nähe-Bedürfnis haben bzw. er vielleicht sogar ein NÄhe-Distanz-Problem...wir sehen uns nicht so oft, wie wir mal verabredet haben, und er sagt ganz oft Treffen ab, weil was anderes dazwischen gekommen ist...besonders nach schönen intensiven Momenten, wenn wir auch viel über  uns geredet haben. Ich brauche das auch  total, den gegenseitigen Austausch - aber wenn man sich zudem noch nicht so oft sieht, wie soll da NÄhe  und Vertrauen entstehen?!?!

Wie stehen die MÄnner hier dazu??

[Th****]

Ich weiß nicht, ob es wirklich auf das Reden an sich ankommt.  Ich möchte meine Partnerin verstehen und mich selbst auch als der Mensch, der ich wirklich bin gesehen und verstanden zu fühlen. Das Reden, die Worte sind dabei nur eines von vielen Vehikeln um diesen Zustand zu erreichen und erhalten zu können.

Vielleicht ist ein besonders großer Gesprächsbedarf sogar ein Zeichen dafür, dass das gegenseitige Verständnis und die gemeinsame kommunikative Ebene nicht besonders gut ausgeprägt sind, weil ansonsten nicht soviel Erklärungsbedarf bestünde Meine Partnerin versteht mich auch mit wenigen Worten und oft weiß sie sogar genau was ich denke und fühle ohne dass ich meine Lippen auch nur bewegen muss.

Damit will ich wohl nur sagen, dass Kommunikation und gegenseitiges Verständnis so facettenreich und komplex sind, dass viel zu reden allein wohl noch kein Garant für eine gesunde Beziehung ist. 

bearbeitet Dezember 10, 2016 von ThisGuy21

[Gelöschter Benutzer]

Am 10.12.2016 at 17:33, schrieb ThisGuy21:

Damit will ich wohl nur sagen, dass Kommunikation und gegenseitiges Verständnis so facettenreich und komplex sind, dass viel zu reden allein wohl noch kein Garant für eine gesunde Beziehung ist. 

So ist es. Bei meiner letzten langjährigen Beziehung hat das mit dem Reden, dem Respekt und der gegenseitigen Achtung super funktioniert. Es hat trotzdem nicht gepasst.

[Gelöschter Benutzer]

Reden ist gut aber leider sagen viele Paare das sie miteinander reden doch die Wahrheit liegt weit daneben. Man kann vieles zerreden und auch aneinander vorbei reden. So geschehen bei einem sehr guten Freund von uns. Seine "Freundin" ist jetzt mit jemand anderen verheiratet. Bei uns selbst war es in der Vergangenheit auch so bei vorhergehenden Beziehungen. Unsere Sie fühlte sich nur noch bemutzt und das sie "funktionieren" sollte. Unser Er war sogar in einer langjährigen Beziehung verheiratet und es war alles "wunderschön" und dann eben doch nicht. Die Oberfläche hat verborgen was darunter brodelt. Bedürfnisse z.B. die man sich selbst garnicht eingestehen wollte, die aber eben doch da waren. Unsere Beziehung begann mit genau dieser Herangehensweise bis es ein Erlebnis gab was uns komplett umdenken lassen hat. Ja, wir verstehen uns ohne Worte, wissen was der andere möchte und und und aber wir reden auch miteinander. Zukunftsängste, Sex, Leben, Familie und Freunde sind Themen die wichtig sind und oftmals an Tabus stoßen. Ein Beispiel dafür ist z.B. das man den Schwager doch sexy finden kann. Sagt man das nun dem Partner oder nicht. Viele würden sich bei einer solchen Frage verbiegen aber genau darum gehts. Man kann doch Empfindungen haben. Das bedeutet lang nicht das man da auch Taten folgen lassen muß. Bei uns wars ein sehr guter Freund der ihre Neugier weckte. Wir haben geredet und wir haben Taten folgen lassen und es war unser erstes und bisher bestes Sexerlebnis ausserhalb unserer Beziehung.
Es gibt sozusagen keine Tabus bei uns und wir finden das richtig gut und kannten das in unseren vorherigen Beziehungen eben nicht.

[Jo****]

Eine offene und ehrliche Kommunikation kann für eine Beziehung nur hilfreich sein. Wie sonst soll die/der Partner wissen was ich möchte (oder auch nicht) oder ich wissen was sie möchte.

Hier habe ich die Erfahrung gemacht - es wird vieles verschwiegen. 

[Gelöschter Benutzer]

►Rede doch mit mir!◄

►Über das was du von mir als Mensch erwartest und vor allem was du nicht von mir erwartest!◄►Für mich haben ehrliche Worte einen extrem hohen Stellenwert.◄

►Und wie ist es bei euch?◄ → Über die Wichtigkeit der Kommunikation ist hier schon vieles geschrieben. Hier einfach mal ein weiterer Aspekt der durchaus das Thema berührt.

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Leider beginnen die wesentlichen Gespräche einer Beziehung viel zu spät. Am Anfang verwirbeln die Schmetterlinge oft die klaren Gedanken. Toleranz ist am Anfang sehr oft nur Eigennutz. Man denkt sich, es wird schon oder das bekomme ich noch in den Griff. Oft sind es Menschen die sehr stark verliebt sind. Wenn diese dann später mal versuchen ein offenes Gespräch zu führen, dann hören sie meist nur ein: "Ich habe dir das doch von Anfang an gesagt!". Sehr viele begehen dann den Fehler nachzugeben weil ihnen die Argumente dagegen fehlen. Das wird dann oft ein sehr unglückliches Leben. Sowas gibt es aber nicht nur in Beziehung zu einem Partner. Man denke nur mal an die Alltagssituation: "Ich will, dass du die Firma weiterführst!".

Solche Aussagen können zur Bürde eines ganzen Lebens werden.

Reden bringt in solchen Situationen nur etwas, wenn man sich auch zutraut die Konsequenzen zu tragen. Wenn man sich einem Menschen nicht gewachsen fühlt, sollte man diesem lieber einen ehrlichen Brief schreiben und sich selbst zunächst zurückziehen. Vieles wird besser verarbeitet, wenn nicht sofort ein Austausch stattfindet. Das für mich Wichtigste ist, sich niemals von jemanden, von dem abringen zu lassen, was man wirklich im Leben möchte. Es gibt so viele Menschen, die durchs Leben gehen und die meiste Zeit Dinge tun, von denen sie glauben, dass andere sie von ihnen erwarten. Viele Menschen unterdrücken ihre Gefühle um des lieben Friedens willen.

Das führt oft dazu, dass sich viele in einer mittelmäßigen Existenz einrichten und nie zu dem werden, was sie hätten sein können.

Ich glaube sogar, dass sich sehr viele Krankheiten über die Jahre daraus entwickeln. Wir alle haben die Freiheit zu wählen. Viele Menschen erkennen das erst viel zu spät, dass sie in alten Mustern mit einem gewissen Komfort der Gewohnheit feststecken. Vor allem die späte Erkenntnis ist sehr oft der Hauptgrund des Unglücks. Rückblickend kann ich sagen, dass ich unwahrscheinlich froh darüber bin, mich niemals so verhalten zu haben, wie es von mir erwartet wurde. Ich wusste immer genau, dass ich das machen muss und werde, was ich fühlte. Und um geliebt zu werden, sollte man sich genauso wenig verbiegen. Geliebt zu werden ist auch nicht der wahre Sinn einer Liebe. Vielmehr geht es darum einen Menschen wirklich tief und innig, mit all seinen Fehlern zu lieben. Wahre Liebe bedarf keiner Rückmeldung.

Wenn ich mich einfach nur anpassen sollte, wüsste ich jetzt schon, was ich auf meinem Sterbebett bereuen würde.

bearbeitet Dezember 15, 2016 von Gelöschter Benutzer