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Männer wollen immer! - stimmt nicht, leider!


Si****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

@saavik

Ich sagt ja bewußt nicht, dass dies die Lösung sei: aber die Konstellation, dass er Dich bedrängt und unbedingt mehr will, bringt Dich in die Situation des Zurückweichens. Das Problem ist ja bereits, dass der andere nicht so angenommen wird, wie er ist, sondern Objekt einer Umformung sein soll, überzeugt, herübergezogen, gewonnen oder wie immer Du es nennen willst. Und das heißt: Aufgabe von Teilen des Ichs für ein Wir, dass Du so nicht empfindest, weil es nicht Deines ist.
Wirklich gemeinsam lebbar ist die Schnittmenge, die beide ohne jeden Vorbehalt teilen können. Sie bildet die Basis für Vertrauen und Fallenlassen. Daneben gibt es eine bestimmte Kompromißmenge, wo einer auf den andern zugeht, zu Konzessionen bereit ist um der gemeinsamen Basis willen. Und dann gibt es die nicht komplementären Bereich, die jeder für sich leben muß und leben können muß. Für mich ist es eine der verrücktesten Sachen, dass wir uns dieser Bereiche willen so gern mißtrauen und darum ringen, dass sie zumindest kontrollierbar für uns werden.
Und am Ende steht dieses Ringen, das Gefühl, manipuliert zu werden, zuviel preizugeben in unserm Innern so sehr im Vordergrund, dass wir die Basis zwar mit dem Verstand noch sehen, aber nicht spüren können. Und sexuelles Verlangen in einer Beziehung hat sehr viel damit zu tun, sich in Vertrauen fallenlassen zu können.

Ich muß Dir aber insofern recht geben, dass ich vor Jahren auch erleben mußte, dass eine Freundin aus ihrer Religion heraus nicht damit klarkam, dass wir "in Sünde" lebten und die Beziehung ist daran gescheitert, obwohl wir nicht zusammenlebten. (Was wiederum nicht heißen soll, dass das Dir geschehen muß - dazu wage ich kein Urteil)


Geschrieben (bearbeitet)

Natürlich weiß ich das...trotzdem möchte ich noch nicht alles wegwerfen, kein Mann hat mich jemals so freundlich behandelt, gut, ist vielleicht kein Grund, für die Meisten hier, für mich schon!

Also warte ich einfach ab....

@ ballou

Ich weiche nicht zurück, bzw. nur vor dem, was er für unabdingbar hält(Heirat)!
Ich habe mich gefragt, was wäre wenn ich JA sagen würde...wäre damit unser Problem bereinigt? Ich glaube eher nicht....ein Teufelskreis


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@saavik

Mit "Zurückweichen" meinte ich nicht Nachgeben, sondern Dich zurückziehen - Dich der Forderung, die Dir zu weit geht, entziehen. Ich kann es nicht beurteilen, aber dieser seelische Rückzug könnte sogar der Fall sein, während Du "Ja" sagst. Denn als seelischer Rückzug bedeutet er: "Hier wird etwas von mir gefordert, das ich nicht bin. Dafür muß ich mich bewahren!" - und dieses Gefühl behalten wir sogar in uns, wenn wir per Verstand oder per Willensakt dagegen handeln.

Dir zu raten, würde ich nicht wagen: ich weiß nur von mir: hätte ich damals nachgegeben (inklusive Konversion zu einer Religion) wäre es völlig gegen mein komplettes Empfinden geschehen, was ich bin, glaube und nicht glaube. Und meine Überzeugung für mich ist, dass ich darauf keine Beziehung aufbauen kann.


Geschrieben

@ ballou

Ich weiß das Alles....
Mich würde interessieren, wie du den "Absprung" geschafft hast, ja, natürlich sind Menschen anders, Situationen anders, trotzdem belastet mich vor allem die Tatsache, dass ich es nicht schaffe, klar, ganz klar, meine Vorstellungen auszusprechen...eigentlich ist es lachhaft, aber ich fühle mich total überfordert, warum kann ich nicht einfach sagen: Und tschüß....


Geschrieben (bearbeitet)

Klingt vielleicht etwas philosphisch - aber ist vielleicht auch ein Stück weit eine mögliche Antwort, warum allgemein Beziehungen weitergehen, obwohl große Defizite bestehen (siehe das Thema des Threads):
ich glaube - nein, es ist meine Überzeugung - dass wir so lange Schleifen drehen, bis wir tatsächlich reif sind, aus der eingetretenen Spur herauszutreten. Viele Menschen sagen hinterher "Wie konnte ich nur..., Warum bin ich nicht viel früher....?" weil sich plötzlich der Blickwinkel ändert. Aber die vermeintliche Schwäche (es weiter versuchen) ist eben auch eine Stärke: wie wollen wir wissen, das etwas nicht geht, wenn wir immer gleich aufgeben und davonlaufen?
Die "Läufer" - wie ich sie nenne -, die beim Auftreten der ersten Probleme, die Beziehung hinschmeissen und sich auf die Suche nach der nächsten machen, stehen irgendwann genauso defizitär da, wie die "Steher", die erst einmal "bis zum Erbrechen" versuchen, zu bewahren und zu entwickeln.
Ich denke mit einer Unzulänglichkeit muß man leben - und es ist letztlich egal mit welcher. Die Chance liegt darin, sich ihn ihr weiter zu entwickeln, nicht im Switchen zwischen beiden Extremen. Wenn Du wirklich überfordert bist, wirst Du auch "und tschüss" sagen können und danach wirklich weitergehen können - andernfalls klebst Du fest am Zweifel, zu früh aufgegeben zu haben. - aber wie gesagt, das ist mein Bild, ohne Anspruch auf Richtigkeit

PS: Ich habe den Absprung auch erst sehr spät geschafft und dies nach sehr massiven Erpressungsversuchen ihrerseits, in eine Sekte einzutreten, um sich von ihrer Sünde reinzuwaschen. Erst dieses Ultimatum hat mir klargemacht, dass es fast schon zu einer existentiellen Frage wurde. (Sie ist übrigens nicht in diese Sekte gegangen)


bearbeitet von Ballou1957
Geschrieben

@ ballou

Ich danke dir für die Denkanstöße..alles andere per PN...


Geschrieben

Für mich war die Zeit wo mein Mann mich nicht mehr begehrte und sich mir entzog die hilfloseste Zeit.
Es gab eine Zeit wo ich mich richtig Minderwertig vor kam ,kaum noch Selbstbewusstsein hatte .
Als ich z.B. mal Hilfe bei meiner Mutter suchte ,bekam ich nur schroff zu hören. Du hast ihn dir ausgesucht ,da musst du durch ,was erwartest du ,er war doch immer so zu dir.
Dies erschreckte mich ,selbst Freunde von ihm kamen und meinte ob ich nicht was besseres verdient hätte . Seltsam war ,das er sich meistens in der Öffentlichkeit mir gegenüber benommen hat ,wie ein Felsblock und keine Nähe zu lies aber zu Hause manchmal sehr sanft sein konnte. Ich wusste nie wie er wirklich war an manche Tagen. Launisch und cholerisch und doch konnte er stundenlang neben mir liegen und mich einfach nur halten ,wenn ich schlief. Diese wenige Momente waren es ,die mich durchhalten lies.
Das ich fremd gegangen bin ,habe ich nie bereut ,es mag für einigen eventuell hart klingen ,aber ich habe mich nach langer Zeit erstmal wieder als Frau gefühlt . Dieses Erlebnis möchte ich nicht mehr vermissen ,den es machte mir ja Mut zu allen weitere Schritte .
Was mir Leid tat ,war , das es dazu überhaupt kam .
Nun weiß ich warum vieles so war und ich weiß auch ,das er nicht alleine Schuld hatte . Ich habe die Rolle in unserer Beziehung mit angenommen und mich erst zu spät wirklich gewehrt.
Es hat sich stillschweigend zwischen uns entwickelt und wurde ausgeblendet in unseren Köpfen.


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