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@Alle (zum Thema) Mobbing...


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Für mich beginnt Mobbing überall....

Mobbing wird völlig unterschätzt, Mobbing wirkt harmlos, Mobbing macht Spaß, Jeder macht mit...

Ich sehe, erlebe täglich Mobbing (insbesonders auf der Arbeit) und gehe davon aus, dass auch sonst heftig gemobbt wird.



Stimmt. Die Grenzen zwischen Konflikten, Abneigungen, Lästereien einerseits und Mobbing andererseits sind fließend und hängen immer vom Empfinden des Opfers ab. Evtl. aber auch vom Ziel des Täters... M.E. fängt Mobbing dort (auf Täterseite) an, wo man das warnende Stimmchen, dass man dem anderen jetzt aber wirklich Schaden zufügt, entweder ignoriert oder gar nicht erst hört.


Geschrieben

eine gegenfrage(unhöflich, ich weis) lesen sich meine beiträge so, als ob ich das Thema von außen betrachte?



Ja tun sie, ist aber egal Jeano, hat sich erledigt!


Geschrieben

Ja tun sie, ...

na da bin ich doch echt gut im draufgucken.


Geschrieben



Es mag sein, dass der Vater einen Teil der Verantwortung für die Lagerung der Waffen trägt ( sicher auch zu recht), aber kann sich irgend jemand vorstellen, was die Eltern selbst erleben in diesen Tagen ???
)



Daran hab ich auch heute gedacht...oder die Schwester vom Täter...

natürlich auch die Eltern von den getöteten Kindern...eigentlich bin ich nur sprachlos und fassungslos..was immer einen Menschen dazu bewegt sowas zu machen. Ob es an der Kindheit lag..oder an den Eltern...oder ob er gemobbt wurde oder auch nicht...ich denke nicht das die Eltern von den Opfern sich diese Frage stellen..

Was es das Mobbing angeht bin ich mir sicher das sich jeder Mensch mal gemobbt *gefühlt* hat..nur läuft nicht jeder Amok...gott sei dank. Ich denke bei so einer Tat steckt viel mehr dahinter..

Gruß Sun


Geschrieben

An die Schwester hab ich heute auch viel gedacht....

aber was ist eigentlich mit dem The***uten? Hätte der nicht was merken müssen????


Geschrieben

Ich denke,

wir waren sicher alle mal Opfer oder Täter, bewusst, oder unbewusst.

Was ich selbst so am Rande befremdlich empfand, waren die Aussagen von angeblichen Freunden, die sich generell gegenüber der Familie / Täter negativ vor den Kameras provilieren wollten mit so ganz dollen Infos. Natürlich hat der Täter dort abgedreht und Menschen getötet und den Angehörigen ich bin sehr betroffen von diesem Wahnsinn, aber deshalb war das ganze Leben der Familie bisher so programiert ? Sie können nichts dafür - usser halt die Verantwortung der Waffenfürsorge und solche Dinge. Der Son hätte keinen Zugang haben dürfen, aber haben wir nicht auch Vertrauen zu unseren Kids ?

Mobbing ? Ist es wirklich der Ursprung ?

Und, können wir es wirklich hier zu einer Debatte machen ?
Woher nehmen wir uns das Recht ? Warum ?

Wir können die Tat verurteilen, aber nicht die Familie ( ohne Hintergundwissen ) und nicht irgendwelche Erlebnisse negativer Art der Menschen beurteilen.


Geschrieben



Wir können die Tat verurteilen, aber nicht die Familie ( ohne Hintergundwissen ) und nicht irgendwelche Erlebnisse negativer Art der Menschen beurteilen.



So sehe ich das auch...die genauen Gründe werde wir nie erfahren...
Und Richter zu spielen in Bezug auf Eltern...dazu haben wir kein Recht.
Ich habe mir sehr oft Gedanken gemacht..was schlimmer ist..Elternteil zu sein vom Opfer oder Täter..ich glaube sogar vom Täter ist noch viel schlimmer..
Warscheinlich würde ich vielleicht sogar anders denken oder reden..wenn mein Kind ein Opfer wäre...wer weiß das schon...

Gruß Sun


Geschrieben

...Wir können die Tat verurteilen, aber nicht die Familie ( ohne Hintergundwissen ) und nicht irgendwelche Erlebnisse negativer Art der Menschen beurteilen.

doch wir können und tun es und zwar aus dem Grund weil es uns beschäftigt. Und gerade weil man kein umfassendes Bild von den Umständen hat, wird mit persönlichen erfahrungen "aufgefüllt". Auch wenn es nicht richtig erscheint, so tun wir dies alle. Das ist auch eine Art der Verarbeitung und das ist doch wohl erlaubt.

Ich glaube das sein gesamtes Umfeld eine Teilschuld mitträgt. Dafür braucht man kein Hintergrundwissen. Man könnte ja behaupten, dass sein Umfeld sensibler hätte sein müssen. bla bla bla.....
Außerdem ist der nicht durchgeknallt und hat dort wie ein Wahnsinniger gewütet. Es spricht eher dafür, dass er sich nen Plan gemacht hat und es eiskalt durchgezogen hat.


Geschrieben

Ich habe bis jetzt geschwiegen, weil ich gestern etwas zu nah dran war - und ich muß als allererstes @tatso recht geben: über allem anderen haben wir es mit einem Mörder zu tun, der 15 Menschen sehr kaltblütig getötet hat - mit gezielten Kopfschüssen und klarer Tötungsabsicht. Und wir haben nicht nur eine Unachtsamkeit des Vaters: 200 Schuss scharfe Munition, die frei zugänglich waren, sind keine Unachtsamkeit. Waffe und Munition sind in getrennten, speziell gesicherten Einrichtungen sicher verschlossen aufzubewahren.
Und nach Reichenhall kann sich kein Waffenbesitzer mehr herausreden.

Nummer eins ist für mich die gnadenlose Verrohung: Selbstmorde von Jugendlichen und Heranwachsenden hat es schon immer gegeben - ob aus Mobbing oder Depression.
Aber das gezielte Mitnehmen von andern in den eigenen Tod ist eine eigene, äußerst aggressive und antisoziale Dimension - und dies ist die direkte Folge eines zusammenbrechenden Sozialgefüges, einer Entsolidarisierung der Gesellschaft, einem neuen Glaubensbekenntnis zu Egoismus und Sozialdarwinismus. Das Nichteinbinden Jugendlicher in soziale Verantwortung ist ein Scheinreich der Freiheit, das in Wirklichkeit seelische Verwahrlosung und Verrohung nach sich zieht.

Wir würden vielleicht über einen schwer erklärlichen Selbstmord diskutieren (wenn wir ihn überhaupt wahrnehmen würden) wäre diese Verrohung nicht Realität, würden vielleicht feststellen, dass Mobbing der Hintergrund war - aber wir würden nicht darüber reden, dass 15 Menschen einfach ausgelöscht wurden! (und ich habe einen Teil der Leichenwägen sehen müssen: es ist eine andere Realität, als es im Fernsehen oder auf einem Bild zu sehen)

Diese Verrohung ist in meinen Augen eine globale: es wird jetzt wieder Diskussionen über Ego-Shooter geben, über Waffengesetze, patriarchale Väter, unfähige Psychiater... die Schuld wird nach Möglichkeit privatisiert werden - möglchst weit weg, möglichst einem klaren Feindbild zugeschoben, mit dem man selbst nichts zu tun hat.

Aber die entsolidarisierte Gesellschaft sind wir.

In der regionalen Radioberichterstattung kamen Auszüge von Diskussionen, die heute an den Schulen in der Region stattgefunden haben: und erschreckend für mich ist die Tatsache, dass die Mehrheit damit beschäftigt war, nach "verhaltensauffälligen" Mitschülern zu suchen als potentiellen künftigen Amokläufern. Ich verstehe die Angst, die dahinter steht - aber ich sehe auch, wie weit wir davon entfernt sind, zu begreifen, welches Ausmaß an sozialer Verrohung und Verwahrlosung in unserem Alltag bereits Einzug gefunden hat.


Geschrieben (bearbeitet)

Mein erster Job war der reinste Horror...

Das waren schlechte Berufserfahrungen, die ich gemacht habe!

Mir ist der Job quasi in den Schoß gefallen, da wusste ich schon, dass da was nicht stimmt.

Mit dem Chef hatte ich nie Probleme. Ja, weil er mir nie ins Gesicht gesagt hat, wenn er
unzufrieden war. Das habe ich erst ein halbes Jahr später erfahren (da war dann die
Probezeit zu Ende! Und mein Gehalt hat er nicht mehr bezahlt bekommen), also sollte
ich eine neue Ausbildung bei ihm machen, weil er mich "nicht hängen lassen wollte",
ja ich war eine billige Arbeitskraft mit hohen Qualifikationen. Die Chefsekretärin mochte
keiner dort, aber niemand hat es sich anmerken lassen. Ich mochte ihre Art nicht.

...

Ich habe eine Rehaberaterin, die sich um alles kümmert (mein Job und das drumherum),
diese war auch der Ansprechpartner für meinen Chef.

Dieser bestellte sie kurz bevor meine Probezeit ablief zu sich um mit ihr über mich zu reden.
Er sagte: Er sei unzufrieden. Die ganze Zeit dachte ich, es sei alles top und ich
bin echt gut. Naja die haben die ganze Zeit hinter meinem Rücken über mich geredet.

Ich kann das gar nicht beschreiben, die haben mir nicht ins Gesicht gesagt, was denen
nicht gepasst hat. Es war wirklich die Hölle. Und ich wollte da nur noch weg und habe
gehofft, dass sie mich kündigen. Und eines Tages kam dann die Kündigung. Ich war
allerdings schon in der neuen Ausbildung zur Industriekauffrau, aber das wollte ich
gar nicht. Ich war froh als es vorbei war!!

Unfassbar! So long. Mobbing ist total doof! Es kommt drauf an, wie stark die eigene
Persönlichkeit ist und es hat viel mit Ehrgeiz zu tun und ich denke, da dieser
Amokläufer eh schon in Behandlung war oder sollte, stimmte mit ihm eh was nicht.

Man weiß allerdings nie wie sich der Jenige verhält...woher auch?


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Ich habe den Eindruck, dass manche Menschen sehr schnell den Begriff Mobbing zur Hand haben, wenn sie ihre Zustände in Job oder Schule beschreiben wollen. Es gibt mit Sicherheit viele Verhaltensweisen wie die beliebten Lästereien, Ausgrenzung einzelner aus Cliquen oder auch nur offensichtlich genervtes Augenrollen, die beim Gegenüber für Unwohlsein sorgen. Wenn das jemand gleich als Mobbing tituliert, finde ich das zum Einen lächerlich und zum Anderen unfair denen gegenüber, die wirkliche Mobbingattacken in ihrem Leben durchmachen mussten.

Bisher habe ich Mobbing selber nicht erlebt - obwohl ich zum Ende meiner Ausbildung wochenlang nicht zur Berufsschule gegangen bin, weil die Hyänen dort (gab nur zwei sehr nette Ausnahmen ) mich geschnitten und nach Möglichkeit angeschwärzt haben, so dass es sogar den Lehrern auffiel. Mobbing? Nö. Lediglich die Retourkutsche dafür, dass in den 2,5 Jahren vorher zwei Mitschülerinnen und ich uns als Elite bezeichnet haben und denen mit "Hier kommen wir!"-Attitüde sowie Bestnoten in allen Fächern die Laune vermiest haben. Leider waren meine Mitstreiterinnen dann irgendwann weg. Doof für mich, aber trotz ungleicher Ausgangslage (viele gegen eine) eben kein Mobbing.

Würde auch nicht sagen, dass ich jemanden gemobbt habe. Wenn ich mal eine Person gar nicht leiden kann, lasse ich sie links liegen. Gaaanz weit links. Kaum Blickkontakt, kurze Sätze, kalte Schulter. Leider hatte ich mal einen Kollegen, der ähnliches Verhalten bei mehreren Mitarbeitern hervorrief. Möglicherweise kam er sich gemobbt, weil sehr ausgegrenzt, vor. Aber es lag halt keine böse Absicht in unserem Verhalten.

Was mich allerdings interessieren würde... wer glaubt denn, dass er hier bei poppen.de gemobbt wird?

Zu dem aktuellen Bezug (wenn man ihn denn herstellen kann) schreib ich mit Absicht nichts, weil ich derzeit keine Nachrichten schaue...


Geschrieben

Ich habe den Eindruck, dass manche Menschen sehr schnell den Begriff Mobbing zur Hand haben, wenn sie ihre Zustände in Job oder Schule beschreiben wollen. Es gibt mit Sicherheit viele Verhaltensweisen wie die beliebten Lästereien, Ausgrenzung einzelner aus Cliquen oder auch nur offensichtlich genervtes Augenrollen, die beim Gegenüber für Unwohlsein sorgen.



Also genau das sehe ich als Mobbing an!!

Mobbing oder Mobben (von englisch to mob „anpöbeln, angreifen, bedrängen, über jemanden herfallen“ und mob „Meute, Gesindel, Pöbel, Bande“) steht im engeren Sinn für „Psychoterror am Arbeitsplatz mit dem Ziel, den Betroffenen aus dem Betrieb hinauszuekeln.“ Im weiteren Sinn bedeutet Mobbing, einen Kollegen ständig zu schikanieren, quälen und verletzen, beispielsweise in der Schule (Mobbing in der Schule), am Arbeitsplatz, im Sportverein, im Altersheim oder im Gefängnis. Typische Mobbinghandlungen sind Verbreitung falscher Tatsachen, Zuweisung sinnloser Arbeitsaufgaben, Gewaltandrohung, soziale Isolation oder ständige Kritik an der Arbeit.


Geschrieben

@GirlNo1

Nur weil die wenigsten ihre Mobbingerfahrungen bis ins Detail ausschmücken, kannst Du ihnen nichts gegenteiliges Unterstellen. Bei einigen dürfte es über das von Dir beschrieben Maß hinausgehen, ohne das man Dich nun einweiht.

Wenn Du es selbst wie beschrieben nicht erlebt hast, kannst du auch nur schwer nachvollziehen was für andere Mobbing ist.

Übrigens reicht per Definition das Ausgrenzen schon aus, es wird dort soziale Isolation genannt. Wie schwer das für einen Schüler sein mag, können sich nur die wenigsten vorstellen.


Geschrieben

An die Schwester hab ich heute auch viel gedacht....

aber was ist eigentlich mit dem The***uten? Hätte der nicht was merken müssen????



Sauber!

und Eltern, und Schwester und Putzfrau und Schulfreunde und, und, und....


Alle hätten etwas merken sollen....


Aber wer merkt denn heute eigentlich noch was?


Geschrieben

Woher soll man denn wissen, dass er zu sowas fähig ist????


Geschrieben

@sammy30

Uh... dann haben wir da ein völlig anderes Empfinden.
Wenn sich mir der Zugang zu einer Gruppe Leute verschließt, obwohl ich die ganz toll und nett finde, weil sie mich eben für langweilig und albern halten, ist das eindeutig 'ne Ausgrenzung - aber doch lange kein Mobbing.
Auch wenn ich bei 'nem Vortrag sehe, wie jemand mit den Augen rollt oder entnervt herumkritzelt, statt zuzuhören... definitiv unhöflich, menschlich gesehen vielleicht auch einfach nur scheiße, aber ein ganz anderes Level als der von dir zitierte Psychoterror.

Wenn letzteres ständig von den gleichen Leuten bei nur einer Person gemacht würde, sähe das anders aus - aber manchmal werden die eigenen Gefühle durch so eine Situation verletzt ohne dass eine böse Absicht dahinter steckt.

@Triangulaer

Meine Aussage bezog sich auch nicht auf die Äußerungen hier im Forum. Dazu kenne ich hier einfach keinen gut genug, um ansatzweise einschätzen zu können, wer sich nun möglicherweise gemäßigt oder übertrieben ausdrücken könnte. Im Übrigen habe ich niemanden etwas unterstellt, ich habe absichtlich den Ausdruck "Ich habe den Eindruck..." gewählt. Ob mein Eindruck nun der richtige ist, sei dahin gestellt.

Wenn Ausgrenzung schon Mobbing ist... na dann gute Nacht. Könnte ich demnach jeden des Mobbings beschuldigen, der mich im Laufe meines Lebens nicht zur tollsten Party des Monats eingeladen hat, weil mich ein paar Leute dort nicht sehen wollten?


Geschrieben (bearbeitet)

@GirlNo1

Erst mal Entschuldigung, wenn ich da etwas Missverstanden habe.

Bei der Ausgrenzung geht es auch nicht darum das man mal nicht zu einer Party eingeladen wurde, sondern um permanente Ausgrenzung, wenn man in einem Klassengefüge immer und überall unerwünscht ist. Das ist ein deutlicher Unterschied.

Du machst es Dir hoffentlich nicht absichtlich so einfach.


bearbeitet von Triangulaer
Geschrieben (bearbeitet)

Woher soll man denn wissen, dass er zu sowas fähig ist????


Kann man vorher sehen und wissen, vorausgesetzt nicht selber beteiligt sein und mitmachen oder wegschauen!

Dieses Wegschauen ist aber zweitrangig, das ist heute ja leider einfach nur normal geworden, deswegen ja dieses Thema hier.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Es geht meiner Meinung nach nicht darum, ob man hätte wissen können oder müssen, daß "Er" zu so etwas fähig war. Es geht darum, zu begreifen, dass eine ganze Generation in einer Mentalität und "Kultur" aufgewachsen ist und aufwächst, in der Gefühllosigkeit gegenüber dem Leiden anderer normal ist und Gewalt als Kick und Thrill begriffen wird, der Aufmerksamkeit, Respekt und Öffentlichkeit bringt:

Was ist denn daran interessant, einen Mitschüler wirklich brutal zusammenzuschlagen, gar zu mehreren und dies per Handy zu filmen und über MMS zu publizieren. Es führt nicht zu Verachtung, nicht zu Isolation sondern zu Anerkennung, Respekt, Publizität.
Und sind wir besser? Unsere Fernsehhelden Raab, Pocher, der Doofe aus dem hohen Norden... sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie Leute vor laufender Kamera verheizen und vorführen als Psychomüll. Und machen damit Quote - Nee ja, is klar: ist wie bei MacDonalds und Co. - keiner geht hin, aber es boomt!

Du kannst der Held sein oder Du bist der Clown! Und mit der Waffe in der Hand kann sogar ein Clown zum Helden werden!

Solange wir nicht begreifen, dass das inzwischen eine Massenbotschaft ist, können wir immer wieder neu fassungslos sein - und vorschnell einen Sündenbock suchen.
Unser baden württembergischer Innenminister hat ja heute bestens vorgemacht, wie man das am besten macht.


Geschrieben (bearbeitet)



Du kannst der Held sein oder Du bist der Clown! Und mit der Waffe in der Hand kann sogar ein Clown zum Helden werden!


Eben, so kann man das dann auch sehen! Er ist ein verhinderter Held!

Er ist womöglich ein unbeachtetes Mobbingopfer, das sich im Rahmen seiner Möglichkeiten konsequent geoutet hat.
Da sollten Alle mal gut drüber nachdenken, was sich in den Köpfen unsichtbar so alles an Hass, Wut, Aggression still und ungesehen aufstaut....

Nachdenken jetzt Leute, denn das ungefähr wird da passiert sein. Und wichtig ist, sich damit auseinander zu setzen und zu hinterfragen, warum...

Woher kam dieser Hass, diese Wut, diese Aggression in seinem Kopf?


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

ich würde mittlerweile drei Begriffe unterscheiden:

1. Mobbing, Sammy hat ja bereits die Definiton gepostet.
2. Die Ausgrenzung von Außen, also z.B. von Menschen, die eben durch ihre Figur oder was auch immer"gehänselt" und aus Teilen der Gesellschaft ausgegrenzt werden.
3. Die Ausgrenzung durch die betroffene Person selber.

Beim Amokläufer von gestern haben wir ja gehört, dass sein ständiges Verherrlichen von Waffen viele Menschen in seinem Umfeld abgeschreckt hat und sie sich daher von ihm distanziert haben.

@Paan, das ist sowas von Unsinn, dass wir als Laien unterscheiden können, ob jemand "aus Spass" einen Amoklauf androht oder wirklich vorhat, diesen auszuführen!!!
Jeder von uns hat schon mal den Satz "Den/die bringe ich um" gesagt und trotzdem den Gedanken nicht ausgeführt!

Was mir irgendwie grade Sorgen macht:

Bewährungsstrafe nach Androhung eines Blutbades

Nur wenige Stunde nach der Ankündigung einer Bluttat in einer Berufsschule wurde einem 22-Jährigen in Halberstadt der Prozess gemacht. Das dortige Amtsgericht verurteilte den Auszubildenden am Donnerstag zu fünf Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung. Er hatte am Morgen über den Polizeinotruf mit einem Blutbad an seiner Berufsschule ähnlich wie in Winnenden gedroht. Zum Motiv sagte ein Gerichtssprecher, dass der Anrufer wegen des zu erwartenden Polizeieinsatzes auf einen schulfreien Tag gehofft habe. In einem beschleunigten Verfahren wurde er am Nachmittag vor Gericht gestellt und nach einer Stunde verurteilt.



Die Schwierigkeit eines jeden existierenden Rechtssystems ist, dass man aufgrund bloßer Drohungen niemanden inhaftieren kann. Jemand muss erst zum Täter werden, damit er zu einer langen Haftstrafe verurteilt werden kann.
Wenn ich mir den zitierten Fall anschaue, dann wird es jemanden, der WIRKLICHE Tötungsabsichten hat, nicht davon abhalten; eher das Gegenteil...


Geschrieben

Da sollten Alle mal gut drüber nachdenken...



Da stellt sich dann die Frage ob es etwas ändern würde? Wenn alle nun Besserung geloben und Leute wie Raab, Pocher und der doofe aus dem hohen Norden ihrer gerechten Strafe zugeführt wurden, ist dann die Welt besser? Sind wir dann sicher?

Es fällt mir schwer das zu glauben.

So unangenehm wie das klingt, es wird immer Bestandteil unseres Lebens sein.


Geschrieben

@Triangulaer

Kein Thema, lässt sich ja alles klären.

Einzelne Personen als Gruppe permanent zu ignorieren kann fraglos Schäden bei demjenigen verursachen.

Beispiel: Kleinerer Betrieb / Schulklasse etc. lädt den Außenseiter nicht zu privaten Aktivitäten ein - soziale Isolation, am Montag nach dem Wochenende ein schlechtes Gefühl, weil man wieder außen vor sein wird bei den Post-Party-Gesprächen... die ganzen "Nebenwirkungen" halt.

Wie sich der Ausgegrenzte fühlt, ist wichtig, wenn er sich mies fühlt, hat das seine Berechtigung. Aber das bedeutet imho nicht, dass es automatisch Mobbing ist. Möglicherweise findet man nur keinen passenden Draht zu der entsprechenden Person, möchte unter sich bleiben oder ähnliches. Natürlich ist das kein besonders nettes Verhalten, aber Mobbing wird es für mich erst dann, wenn eine böswillige Absicht dahinter steckt - wenn gewünscht wird, dass sich das Opfer schlecht fühlt.

Alles andere wäre "versehentliches" Mobbing, was die Definition aber ad adsurdum führen würde.


Geschrieben (bearbeitet)

Dieses wer-hätte-was-merken-sollen-wer-hat-was-falsch-gemacht dient doch letztlich dazu, die eigene Beunruhigung bzw. Hilflosigkeit zu kanalisieren - es führt nicht weiter.
Nur Ballous Ansatz, auf die Notwendigkeit von mehr gesellschaftlicher Solidarisierung hinzuweisen, finde ich wirklich konstruktiv.

Man kann den Täter auch, wie es ein Autor in der Telepolis getan hat, als Gedankenexperiment mal mit Selbstmordattentätern vergleichen. Beiden ist alles egal und sie wollen eine Message rüberbringen und Angst und Schrecken verbreiten.... hm, und nun?

Paan, zum Opfer-Gedanken: ich denke da nur an mich zurück, an die dunkelsten Phasen der ***ie-Zeit, in der ich alles gehasst habe... völlig in meiner nihilistischen Welt versunken. Mobbing-Opfer? Nein, weil ichunter Mobbing etwas Systematisches verstehe. Nicht dazugehören, keinen Anschluss finden, blöde Sprüche, von Lehrern fertig gemacht werden und diverse Grausamkeiten, wie ich es hatte, sind hart wegzustecken in einer total selbstunsicheren Zeit und auch objektiv nicht in Ordnung von den Leuten. Aber ich hatte auch mein ursächlichen Anteil daran, hatte mich in mein Selbstmitleid und meiner Arroganz gegenüber der Welt narzisstisch eingekapselt. Jemand der sich in sich vergräbt und isoliert, produziert sein Unglück auch selbst. Das ist die eine Seite.

Später hab ich aber mal in einer Firma gearbeitet, die ist berühmt-berüchtigt in der Stadt&Branche für ihr übles Betriebsklima. Beim Bewerbungsgespräch für die nächste Stelle hieß es: "ja und warum sie von .... weg wollen, brauchen sie nicht erklären, wir können es uns denken".
Da wurde eine Zeitlang heftig gemobbt als ein richtiger Psychopath auftauchte, vermeintlich charmant (es hat mich geschockt wie viele auf ihn reingefallen sind) aber total hinterfotzig und hochmanipulativ dazukam und die Situation ausgenutzt hat. So haben einige ihre Stelle verloren (hatte nachher noch Kontakt, sie waren alle erleichtert und fröhlicher als vorher...) - ich hab meine behalten, aber mich verwickelt und in der Zeit ständig Alpträume gehabt und kroch am Zahnfleisch. Wenn ich Unbeteiligten nur andeutungsweise erzählt habe, was da lief, wollte es keiner glauben - die meisten Menschen unterschätzen völlig die seelischen Abgründe, die hinter einer klassich-erfolgreichen, bürgerlichen Fassade stecken können. Diese Unterschätzung, zu welch perfiden oder krassen Dingen manchmal Menschen gegenüber anderen Menschen fähig sind (nicht nur Kinder), ist die andere Seite. Man darf das nicht bagetellisieren oder wegreden.

Nur. Ich finde, es gibt sowas wie Missbrauch des Begriffs. Ein Freund von mir arbeitet als Arbeitsrichter. Was da an Geschichten von sich selbst so nennenden Mobbing-Opfern kommt, finde ich zum Haare raufen. Vor allem, wenn mitunter superengagierte Selbsthilfegruppe eilfertig zur Stelle sind und die Betroffenen in ihrer Opferrolle einseitig bestärken, ohne überhaupt erstmal anständig Ursachen und Wirkungen zu analysieren.

Wenn man sich die Lebensgeschichten von Menschen anschaut, die wirklich Krasses getan haben, findet sich da eh selten einfache Erklärungen, sondern mehr ein riesengroßer Haufen an Fragezeichen.
(OT: Interessant z.B. Erich Wulf: Das Unglück der kleinen Giftmischerin und zehn weitere Geschichten aus der Forensik.)
Der Amokläufer wird scheint auch eher ein Fragezeichen-Haufen zu werden.


bearbeitet von 4sarasvati
Geschrieben (bearbeitet)

Schlafen -> arbeite -> morgen ->

Manchmal lachen Mehrere über Einen, finde Alle prima. Der Eine auch, soweit er das mitbekommt.

Manchmal aber lachen Mehrere über diesen Einen und er bekommt das nicht mit. Oder doch!
Er bekommt das mit, zeigt es und diese Anderen drehen sich rum und sagen: Häh? Was ist denn mit Dir?
Er kann nix machen, dreht sich zurück und sie machen hinter seinem Rücken feixend weiter.

Dies passiert über Jahre regelmäßig und viele andere Kollegen finden das mit lustig....

Er/Sie selber registriert das über Monate/Jahre und zieht irgendwann die Konsequenzen für Alle.

Keine Ahnung, ob das hier wirklich verstanden wird, aber genau das ist doch zu weiten Teilen Berufs- bzw. Schul- Alltag!


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
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