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Beziehungsanbahnung - und was man falsch machen kann


Di****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Am 10.9.2016 at 08:37, schrieb Engelschen_72:

- Wenn jemand nur von seinen Exbeziehung erzählt, weil mir das den Eindruck vermittelt, daß derjenige keinen Abschluss hat

- Wenn ich merke, daß jemand sein Leben nicht im Griff hat, keinen Bock hat arbeiten zu gehen o.ä.

- Wenn ich das Gefühl bekomme, daß da jemand gleich von Heirat und Kindern träumt

- Wenn das gegenüber keinerlei Humor besitzt und ich jeden Satz 3 mal erklären muß

Ich ergänze Deine Liste um:

- Wenn jemand tagelang quasselt, ohne dass man die Chance hat, sich am Gespräch zu beteiligen bzw. das was man erzählt, eh nicht interessiert

Am 10.9.2016 at 08:37, schrieb Engelschen_72:

Vielleicht den Fehler, daß ich immer klar artikuliert habe, wie ich mir eine Partnerschaft vorstelle.

Ist das ein "Fehler"? In meinen Augen definitiv nein. Ich bewundere das. Ich bin in meine früheren Beziehungen immer reingeschlittert, ohne klare Ansagen zu machen. Das hat sich als Fehler herausgestellt.

Geschrieben

Ein Garant für den Misserfolg, sehe ich in der übersteigerten Erwartungshaltung vieler Menschen.

Wenn ich glaube, dass ein bestimmter Mensch für mein Glück "verantwortlich" ist, baue ich damit einen Druck auf, der Anfangs vielleicht unbemerkt bleibt - mit der Zeit aber zur Belastung wird. Für mein Glück und Wohlbefinden bin ich ganz alleine maßgeblich. 

Ich habe auch eine lange Zeit geglaubt, dass ich nur "glücklich" sein kann, wenn ein Partner an meiner Seite ist. Mittlerweile schaue ich, dass ich mir meine Selbstzufriedenheit erhalte und die Frau an meiner Seite nicht dafür verantwortlich mache, dass es mir gut geht. Das ist manchmal nicht einfach und ich muss mich selber des öfteren zur Ordnung rufen. Doch seit ich mich traue, diesen Weg zu gehen, wird das Vertrauen mit der Zeit viel stärker und bekommt eine ganz andere "Qualität" Und nur mit, und durch Vertrauen, kann etwas zwischen zwei Menschen  wachsen.

 

Geschrieben

@kissingdragon

Vielleicht fasse ich den Begriff "Erwartungshaltung" für mich einfach nur etwas weiter und beziehe ihn nicht darauf, daß ein anderer Mensch für mein Glück verantwortlich sein soll - denn da stimme ich unbesehen zu: Das wäre eine Pflicht, die ich meiner Partnerin auferlege, und es besitzt zudem den Beigeschmack von "Sklave".

Die Erwartungshaltung jedoch, die ich Mitmenschen gegenüber besitze, sorgt dann indirekt für mein Glück, da ich bereits die Partnerschaft per se als erfüllend betrachte. Vorausgesetzt, die Frau, welche meine Partnerin ist, ist jene, die meinen Richtlinien entspricht. Vielfach wird hierfür die Begrifflichkeit "Ansprüche an andere" gewählt - und ich erwarte, daß diese auch erfüllt werden, da eine Beziehung sonst keinen Sinn macht. Wichtig ist eben nur, daß ich keine Dienste erwarte, sondern charakterliche Kompatibilität - und ich gebe mich nicht mit weniger zufrieden, da sich dies in meinen Augen schon ausschließt. ;)

Geschrieben

@OneNo

Da das Thema die Beziehungsanbahnung betrifft, sehe ich da dann doch einen Unterschied zu bestehenden Partnerschaften.

Habe ich mich für einen Menschen "entschieden", ist die Frage der Kompatibilität ja schon beantwortet - jedoch bin ich ein Mensch, der keine "Richtlinien" verfolgt, sondern jemand, der auch zu Kompromissen bereit ist, weil der Partner mir wichtig ist. 

Sich nicht mit weniger zufrieden geben, wie du es ausdrückst, ist in meinen Augen auch eine Erwartung, die erfüllt werden soll/möchte. Das würde bedeuten, dass ein "Mangel" auftritt, wenn eine Bedingung nicht erfüllt wird und somit die Beziehung an sich für dich nicht funktioniert. 

In meinen Augen ist das zu nahe an schwarz/weiß und vernachlässigt die vielen Grautöne, die es in zwischenmenschlichen Beziehungen gibt. 

Geschrieben
Gerade eben, schrieb kissingdragon:

Da das Thema die Beziehungsanbahnung betrifft, sehe ich da dann doch einen Unterschied zu bestehenden Partnerschaften.

Ich spreche nicht von bestehenden Partnerschaften, sondern von Beziehungsanbahnung.

Nehmen wir das Beispiel "Anstand" - ein klarer Anspruch an eine mögliche Partnerin. Daß sie diesen erfüllt, erwarte ich auch. Ohne Kompromisse. Erfüllt sie ihn nicht, wird daraus auch keine Beziehung werden. Ist das ein Schwarz-/Weiß-Denken? Nein - es geht damit vorrangig um die Zufriedenheit auf beiden Seiten. Sie wäre unzufrieden, wenn ich sie ständig auf einen mangelnden Anstand gegenüber den Menschen in der Öffentlichkeit ansprechen würde. Ich wäre unzufrieden, da ich sie ständig auf einen mangelnden Anstand gegenüber den Menschen in der Öffentlichkeit ansprechen würde.

Gäbe ich mich also in dem Fall mit weniger zufrieden, bestünde ständig dieser Reibungspunkt, der auf kurz oder lang die Beziehung beenden würde. Daher wird bereits in der Beziehungsanbahnung gnadenlos ausgesiebt - und das, und dies ist jetzt vielleicht der wichtigste Punkt, erwarte ich auch von einer möglichen Partnerin. Erkennt sie Charakterzüge in mir, die sie sich nicht wünscht, und die ich auch nach Ansprechen nicht ablege, dann soll sie ebenfalls die Reißleine ziehen und eine sich anbahnende Beziehung gleich im Keim ersticken.

Geschrieben
vor 47 Minuten, schrieb OneNo:

Vorausgesetzt, die Frau, welche meine Partnerin ist, ist jene, die meinen Richtlinien entspricht.

Das impliziert für mich eine bestehende Partnerschaft - aber daran will ich mich nicht hoch ziehen.

vor 15 Minuten, schrieb OneNo:

Nein - es geht damit vorrangig um die Zufriedenheit auf beiden Seiten. Sie wäre unzufrieden, wenn ich sie ständig auf einen mangelnden Anstand gegenüber den Menschen in der Öffentlichkeit ansprechen würde. Ich wäre unzufrieden, da ich sie ständig auf einen mangelnden Anstand gegenüber den Menschen in der Öffentlichkeit ansprechen würde.

In meiner Welt versuche ich dann eine Lösung zu finden, die für beide Seiten zufriedenstellend ist. Wenn diejenige in allem anderen "Kompatibel" ist, lasse ich es auf einen Versuch ankommen. 100% zu wollen ist eine Möglichkeit - dafür braucht es auch einen langen Atem.

 

Mehr als meine Meinung werde ich dazu jetzt auch nicht mehr sagen, da dies ein Bereich ist, wo richtig/falsch nicht funktioniert. Das führt nur zu endlosen Diskussionen, die in meinen Augen zu nichts führt. Da entwickelt jeder für sich seine Wahrheit.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 11 Minuten, schrieb kissingdragon:

Mehr als meine Meinung werde ich dazu jetzt auch nicht mehr sagen, da dies ein Bereich ist, wo richtig/falsch nicht funktioniert.

Da hast Du mich mißverstanden - ich erhebe keinen Anspruch darauf, daß meine Art, Kriterien vorauszusetzen, die bessere sei. Habe ich auch nicht behauptet. Vielmehr war mein Anfangsbeitrag auf Deine Aussage "Ein Garant für den Misserfolg, sehe ich in der übersteigerten Erwartungshaltung vieler Menschen." bezogen. Diese war pauschal und absolut. Nicht meine. ;)

Damit wollte ich Dir nur aufzeigen, daß es Menschen gibt, die die Erwartungshaltung (und in diesem Falle gibt es für mich kein "übersteigert", da es eine negative Konnotation mit sich führt, die meines Erachtens nicht gegeben ist) als Garant für Erfolg ansehen.

vor 11 Minuten, schrieb kissingdragon:

Das impliziert für mich eine bestehende Partnerschaft 

Und um dorthin zu kommen, muß sich eine Beziehung erst anbahnen - die ich durch meine Erwartungshaltung entweder zulasse oder abstelle. ;)

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben
vor 1 Stunde, schrieb kissingdragon:

Ein Garant für den Misserfolg, sehe ich

darin ist in meinen Augen nichts pauschal oder absolut - nur meine persönliche Sicht.- - @OneNo

Wie ich schon sagte -jeder hat seinen eigenen Blickwinkel oder Herangehensweise, die ich auch jedem lasse und akzeptiere. 

Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb kissingdragon:

Wie ich schon sagte -jeder hat seinen eigenen Blickwinkel oder Herangehensweise, die ich auch jedem lasse und akzeptiere. 

Habe Dir auch nicht etwas anderes unterstellt...

Geschrieben

Wenn man sich aber mehr als 3x trifft, dann sollten Mann und Frau schon überlegen, was sie wollen. Wobei es dann eben um die "Erwartungen" und die "Ansprüche", die jeweils der andere hat, geht. Dabei sollte man sich im klaren sein, was man will. Und obwohl ich wunderbaren/grandiosen/ expertimentierfreudigen Sex mit einem wirklich großartigen/ sexy/ sportlichen Mann hatte, wusste ich doch schon nach dem ersten Date, dass es eben nie eine Beziehung wird, sondern nur ein Flirt oder eine Affäre. Dafür war es mir einfach zu materialistisch und karriereorientiert eingestellt. 

Was ich damit sagen will: Wir sind alle alt genug und gehen unsere eigenen Lebenswege. Manchmal ist es schwer diese Bahnen zu verlassen und jemand neues zu akzeptieren, aber man ist eben so sehr in seiner Persönlichkeit gefestigt, dass die Suche nach einem Partner einfach noch schwieriger sein, als die Suche nach dem passenden "Deckel zum Topf". 

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