In letzter Zeit hatte ich viel Sex. Naja, ich sollte nicht übertreiben. So viel nun auch wieder nicht. Insgesamt waren es drei erfolgreiche Dates.

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Neue Erkenntnisse in Bobos Singleleben

Die Ladys lernte ich auf meiner Lieblings-Dating-Community Poppen.de kennen. (Ein Schlingel, der jetzt denkt, das schreibe ich hier nur hin, weil auf P.de mein Blog erscheinen darf ;-) Mit zwei Frauen davon traf ich mich dann öfters. Sie waren wirklich reizvoll. Ich fand sie sogar schön. Der Sex mit ihnen war auch schön. Eigentlich war alles schön. Eigentlich! Nur eins war nicht schön: Ich fühlte nichts, was sich wie eine Beziehung anfühlt. Es war einfach nur purer, geiler Sex. Ist ja auch schon was. Aber zum Beispiel machte mir das Küssen, Kuscheln, Schmusen mit den Ladys nach dem Poppen keinen Spaß. Vor dem Orgasmus bin ich immer voller Zärtlichkeit und horny bis zum Anschlag. Danach bewegt sich meine Stimmung von lustlos über gelangweilt bis hin zu arg abgenervt. Das halten die Ladys schlecht aus. Ich auch nicht. Deshalb waren die Affären schnell vorbei.

 

Eine Scheiß-Zeit

Anna hat mich vor fast 6 Monaten verlassen. Nun bin ich also schon ein halbes Jahr Single - und kein Ende ist abzusehen. Echt kein Grund zum Feiern. Irgendwie gehört eine Seite des Bettes immer noch ihr. Wenn eine andere Frau dort liegt, kommt es mir fremd vor. Sollte ich vielleicht  versuchen Anna  zurück zu bekommen? “Nö!”, sagen meine Freunde. “Lass es sein”, beschwören sie mich. “Die hat Dich nicht verdient.” Und dann kommt mit neidischen Tremolo in der Stimme der Standardsatz: “He, Alter, jemand wie Du kann doch die tollsten Frauen haben. Musst sie nur wollen und auswählen!”

 

Männer ohne Ahnung

Ja vielleicht ist das so. Aber die Jungs haben echt keine Ahnung, was da in mir abläuft. Außerdem: Wenn ich sehe, wie deren Beziehungen wirklich sind... Alter Falter, da geht es hinter der Fassade ganz schön ab. Frauen und Männer stehen sich da in nichts nach. Da wird ausgeteilt und sich geduckt oder schleimiges, verlogenes Zeug gelabern... . Doch ich erkenne das erst, seitdem ich Single bin. Also ich meine dieses Desaster, das sich Liebe nennt, offenbart seinen wahren Schrecken doch erst, wenn man es von außen betrachtet. Bei manchen Beziehungen kann ich beim besten Willen einfach nicht erkennen, was die Beteiligten zusammen hält. Außer Gewohnheit, Angst vor der Einsamkeit, Gesichtsverlust vor Kollegen und Freunden. Sind Kinder im Spiel, okay. Aber sonst? Bestenfalls praktiziert die doch nur noch ein gepflegtes Desinteresse. Fürsorgliches Kümmern und liebevolle Gespräche finden kaum noch statt oder entgleisen in die Abteilung Vorwürfe, Stress, Enttäuschung. Warum machen wir alle diesen Paarungs- und Beziehungswahn eigentlich mit, frage ich mich. Und was für mich noch viel entscheidender ist - warum will ich unbedingt dahin zurück? Schönes, unverbindliches Poppen ist doch auch geil, oder?

 

Eine echt fiese Fragen an mich selbst

Warum genügt mir das nicht?  Meine Kumpels meinen übrigens, irgend etwas  stimmt  mit mir nicht, weil ich noch niemanden gefunden habe. Ich selbst Frage mich - allerdings nur heimlich, still und leise -  mit meiner nun sechsmonatigen Erfahrung als Liebes-Solist: Bin ich überhaupt für die Liebe geschaffen? Ich meine, bin ich liebesfähig? Jetzt mal ohne Scheiß, die Frage find ich wichtig.  

 

Dieser Typ und viele andere haben mit Beziehungs-Ratgeber-Videos einen Riesenerfolg

 

Wo bitte gehts denn hier zur Selbstliebe?

Stimmt es eigentlich, dass man nur dann geliebt wird, wenn man sich selbst lieben kann? Jedenfalls wird das von Partnerberatern und professionellen Personal-Coaches behauptet. Denn inzwischen gibt es natürlich für das Millionenheer an Singles längst einen Geschäftszweig an Helferlein, wie für alles, was man nicht alleine auf die Kette bekommt. Die scheffeln mit Ratgeberbüchern, Kursen und Videos offenbar die dicke Kohle, sonst würde es nicht so viele davon geben. Persönlichkeitstrainer können einen ganz schön schocken. Beispielsweise las ich neulich die These: Singles würden oft mit einer krassen negativen Ausstrahlung rumlaufen, so als stände auf ihrer Stirn geschrieben, dass sie sich selbst nicht liebenswert finden! Peng! Autsch! Kawumm! Das ist echt hart. Damit sinken die eigenen Marktchancen doch ins Unterirdische und man kann das angeblich auch nicht durch bumsfideles Rumkaspern oder blassierte Coolness kaschieren. Selbst Gucci Klamotten sollen dagegen nicht helfen...

Deshalb mal die Frage an alle: Wie ist das mit den Selbstzweifeln? Spüren es andere, wenn man sich selbst nicht wirklich gut findet? Und wenn ja, kann man das hinter einer Fassade aus Heiterkeit und mit viel Gequatsche verbergen? 

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:eyes: Bisherige Artikel aus "Bobos Single Blog" in der Übersicht:

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